Risse in Pfarrkirche St. Andreas

Erbach. Vor zwei Jahren feierte die katholische Pfarrkirche St. Andreas in Erbach ihr 100-jähriges Bestehen. Im Vorfeld war 2003 das Kirchendach renoviert worden. Die Turmsanierung stellte den zweiten Bauabschnitt im Rahmen der Gesamtsanierung dar. Mit ihrem 60 Meter hohen Kirchturm und dem Erbach und Reiskirchen überragenden Bau stellt die St

 Die katholische Pfarrkirche St. Andreas in Erbach muss im Innenbereich saniert werden. Foto: Bernhard Reichhart

Die katholische Pfarrkirche St. Andreas in Erbach muss im Innenbereich saniert werden. Foto: Bernhard Reichhart

Erbach. Vor zwei Jahren feierte die katholische Pfarrkirche St. Andreas in Erbach ihr 100-jähriges Bestehen. Im Vorfeld war 2003 das Kirchendach renoviert worden. Die Turmsanierung stellte den zweiten Bauabschnitt im Rahmen der Gesamtsanierung dar. Mit ihrem 60 Meter hohen Kirchturm und dem Erbach und Reiskirchen überragenden Bau stellt die St. Andreaskirche ein weithin sichtbares Wahrzeichen dar. Seit 102 Jahren prägt sie als Zentrum des religiösen Lebens die Dorfmitte des größten Homburger Stadtteils. Doch jetzt stehen dringend notwendige Renovierungsarbeiten im Innenraum der Kirche an. Grund für die provisorischen Sicherheitsmaßnahmen sind größere Risse im Deckenbereich, wie Pfarrer Pirmin Weber mitteilte. Darüber hinaus hätten sich schon kleinere Steinbrocken aus der Decke gelöst. Seit fast einem Jahr sind deshalb die beiden Seitenschiffe des Gotteshauses für die Gottesdienstbesucher gesperrt. "Dies ist eine reine Vorsichtsmaßnahme zum Schutz unserer Kirchgänger", begründet Pfarrer Pirmin Weber diese Sperrung. Untersuchungen des Bodens und der Fundamente im vergangenen Jahr hätten keine Ergebnisse erbracht. "Rissbildung sowie die Bewegung im Kirchengewölbe gehen nicht von Mauerwerk und Boden aus", erklärte Weber. Eine zusätzliche Vermessung mit einer Spezialkamera vor Weihnachten habe ergeben, dass die Seitenwände des Kirchengebäudes sich um fünf Zentimeter nach außen verschoben hätten. Das Gewölbe habe dadurch seine Auflage in den Seitenschiffen verloren. Nach Meinung der Gutachter liege die Ursache für die Risse im neuen Kirchendach. Mit dessen Renovierung sei zwar zum ersten Mal seit Jahren keine Nässe mehr eingedrungen, das Mauerwerk sei dadurch getrocknet und habe sich bewegt, teilte Pfarrer Weber mit. Nach dem Weißen Sonntag werden in der Pfarrkirche St. Andreas die Notmaßnahmen im Gewölbe eingeläutet. "Die Seitenschiffe werden eingerüstet, das Gewölbe wird unterkeilt und die Auflage stabilisiert", betonte Weber. Die Arbeiten sollen im Mai abgeschlossen sein. Alle Bänke aus den beiden Seitenschiffen der Kirche müssen nun entfernt werden. Daher ist die Pfarrgemeinde auf kräftige Hände angewiesen, welche am Montag, 31. März, mit anpacken sollen, die Seitenbänke aus dem Gotteshaus herauszubringen. Die Bänke werden in der ehemaligen Pestalozzischule zwischengelagert, welche die Stadt zur Verfügung stellt. Die komplette Innensanierung der Kirche wird im nächsten Jahr durchgeführt, kündigte Weber an. Die bisherigen Kosten für die Gesamtsanierung von Kirchendach und Kirchturm beliefen sich auf annähernd 1,16 Millionen Euro. Den Löwenanteil der Kosten trug die Diözese Speyer.

Auf einen BlickWer beim Ausräumen der katholischen Pfarrkirche St. Andreas am Montag, 31. März, ab 15.30 Uhr helfen möchte, kann sich im Pfarrbüro St. Andreas unter Telefon (06841) 78341 oder bei Christoph Schön unter Telefon (06841) 755147 melden. re

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