Renovierung unter Dach und Fach

Völklingen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat die Sanierung des Dachs der evangelischen Versöhnungskirche in Völklingen mit 51000 Euro bezuschusst. Am Samstag übergab Ulrich Bollert, Leiter des Ortskuratoriums Saarland, die bronzene Förderplakette an die Kirchengemeinde

 Die Renovierung der Völklinger Versöhnungskirche ist abgeschlossen. Die offizielle Förderplakette der Deutschen Stiftung Denkmalschutz halten Pfarrerin Rita Wild und Richard Bollert in der Hand, mit dabei Architekt Hans-Jürgen Stein (Zweiter von links). Foto: Becker & Bredel

Die Renovierung der Völklinger Versöhnungskirche ist abgeschlossen. Die offizielle Förderplakette der Deutschen Stiftung Denkmalschutz halten Pfarrerin Rita Wild und Richard Bollert in der Hand, mit dabei Architekt Hans-Jürgen Stein (Zweiter von links). Foto: Becker & Bredel

Völklingen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat die Sanierung des Dachs der evangelischen Versöhnungskirche in Völklingen mit 51000 Euro bezuschusst. Am Samstag übergab Ulrich Bollert, Leiter des Ortskuratoriums Saarland, die bronzene Förderplakette an die Kirchengemeinde.

"Wir wären finanziell überfordert, wenn wir die Sanierung unserer Kirche alleine tragen müssten", betonte Pfarrerin Rita Wild. Für die Denkmalschützer ist die vom Heidelberger Architekten Franz Kuhn unter maßgeblicher Förderung der Unternehmerfamilie Röchling errichtete neobarocke Kirche nicht nur wegen der imposanten Kuppel und der modernen Grundform des Innenraums, die an einen Hörsaal erinnert, interessant.

Das Dach ist eine Besonderheit. Es handelt sich nicht um eine traditionelle Holz-, sondern um eine Stahlbetonkonstruktion. Womöglich spielte die Angst vor dem Feuer bei der Auswahl des Baustoffes eine Rolle: Die Vorgängerkirche im Alten Brühl war abgebrannt.

Vor der Anbringung der Ehrentafel ließ Architekt Hans-Jürgen Stein die Arbeiten Revue passieren: Die Renovierung der 1928 eingeweihten Kirche in der Völklinger Innenstadt startete im Juli 2006. Nach dem Gerüstaufbau wurde im September begonnen, das Dach abzudecken. Der erst im Jahr 1973 verlegte Asbestfaser-Zement musste als Sondermüll entsorgt werden.

Der Grund für die kurze Lebensdauer laut Stein: Die Überlappung der Kunstschieferplatten, die wie Fischschuppen ineinander greifen, war zu gering. Deshalb floss das Wasser nicht wie gewünscht ab, sondern sickerte durch die Zwischenräume. Verrostete Nägel drohten abzubrechen.

Untersuchungen am Kirchendach zeigten, dass auch die Holzleisten, auf denen die Platten festgenagelt wurden, marode waren. Von November 2006 bis April 2007 wurde das Dach wieder mit dem ursprünglich benutzten deutschen Moselschiefer eingedeckt. Das hochwertige Naturmaterial hält über 100 Jahre. "Wir haben ein sehr überzeugendes Gesamtergebnis", betonte Stein. Zum Ausklang der Feier spielte Organist Reinhard Ardelt an der Orgel Choralfantasien von Sigfrid Karg-Elert.

Auf einen Blick

Das neue Dach der Versöhnungskirche kostete rund 500000 Euro. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bezuschusste die Sanierung mit 51000 Euro, von Saartoto erhielten die Protestanten 10000 Euro. Fördermittel in Höhe von 4000 Euro genehmigte das Landesdenkmalamt, 130000 Euro flossen aus einer zweckgebundenen Erbschaft in das Projekt. Die Restkosten, etwa 305000 Euro, deckt die Evangelische Versöhnungskirchengemeinde durch ihre Vermögen. Kredite wurden nicht aufgenommen. Die Versöhnungskirche in Völklingen ist eines von 26 Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im Saarland. tan

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort