Reise zu historischen Orgeln im Donau-Ries

St. Ingbert. Kleinode der Orgelbaukunst stehen auf dem Programm der Studienreise, zu der die Katholische Erwachsenenbildung Saarpfalz (KEB) und die Akademie für Alte Musik im Saarland einladen. Die Fahrt unter dem Motto "Historische Orgeln im und um das Donau-Ries" findet vom 2. bis 5. August statt

 Gertrud Fickinger organisiert eine Reise zu Kleinoden der Orgelbaukunst. Foto: SZ

Gertrud Fickinger organisiert eine Reise zu Kleinoden der Orgelbaukunst. Foto: SZ

St. Ingbert. Kleinode der Orgelbaukunst stehen auf dem Programm der Studienreise, zu der die Katholische Erwachsenenbildung Saarpfalz (KEB) und die Akademie für Alte Musik im Saarland einladen. Die Fahrt unter dem Motto "Historische Orgeln im und um das Donau-Ries" findet vom 2. bis 5. August statt. Das Donau-Ries, mit der mittelalterlichen Stadt Nördlingen als Zentrum, beherbergt ein ganz besonderes, kostbares Instrument: die Johann-Michael-Baumeister-Orgel (1734-37) in der ehemaligen Klosterkirche von Maihingen. Mehr als 250 Jahre blieb ihr originaler Intonations- und Stimmungszustand erhalten; ihre Restaurierung 1988/89 erfolgte ohne Eingriffe in die Substanz.

Den unvergleichlichen Klangreichtum dieser Orgel erleben die Teilnehmenden als ersten Höhepunkt bei dem Orgelkonzert "Gradus ad Parnassum - süddeutsche und österreichische Orgelkunst" mit dem renommierten Musiker Christian Brembeck. Wer sich intensiver mit dem Instrument und der dafür geeigneten Literatur beschäftigen und Anregungen für die eigene Spielpraxis erhalten möchte, hat bei einem Workshop die Gelegenheit dazu. Alternativ dazu ist eine Fahrt nach Dinkelsbühl vorgesehen. Weitere Glanzpunkte sind die historischen Orgeln der Kloster- und Wallfahrtskirche in Mönchsdeggingen, des ältesten Klosters im Ries. Die Hauptorgel stammt aus dem Jahr 1662; eine Rarität im süddeutschen Raum ist die liegende Chororgel des Meisters Paulus Prescher von 1693.

In Rothenburg ob der Tauber ist neben der romantischen Denkmalorgel von Johann Strebel, die in diesem Jahr ihren 120. Geburtstag feiert, auch ein Neubau zu sehen: die Rieger-Orgel von 1968; sie gehört mit vier Manualen und 69 klingenden Registern zu den bedeutendsten Orgeln in Bayern und bildet einen interessanten Kontrast zu den kleinen, feinen historischen Werken. Die Altstadt von Rothenburg ist immer einen Besuch wert.

Auf der Rückreise bleibt Zeit für drei kleine, aber sehenswerte Orgeln: für die Nößler-Orgel (um 1750) in Kobolzell, für die älteste Orgel Württembergs in der gotischen Kirche in Lendsiedel sowie für die Mezler-Orgel von 1778 in der Urbanskirche in Schwäbisch Hall. Nach deren Restaurierung 2008 kann man im Balghaus selbst erproben, wie unverzichtbar vor der Erfindung des Elektromotors der Dienst des Kalkanten (Balgtreters) war. Bei allen Orgeln gibt es eine Einführung in Typ und Bauweise des Instruments sowie eine konzertante Vorführung. An einigen Orten besteht die Möglichkeit, auch selbst zu spielen. Daneben gibt es kunsthistorisch Wissenswertes zu den Kirchen und Städten. Aktive Teilnehmer am Workshop sollten beachten, dass der Tonumfang vier Oktaven und eine kurze Oktave beträgt. Die passive Teilnahme ist möglich.

Die Reiseleitung haben Gertrud Fickinger (KEB) und Wolf Bastian (Akademie für Alte Musik). Für das Orgelkonzert und die Orgelvorführungen konnte mit Christian Brembeck einer der besten Kenner dieser Instrumente gewonnen werden; für den Workshop steht außerdem Orgelbaumeister Alfons Meyer zur Verfügung, der die Renovierungsarbeiten geleitet hat. red

Anmeldung (bis 28. April): KEB, Karl-August-Woll-Straße 33, 66386 St. Ingbert, Telefon (06894) 963 05 16, E-Mail: kebsaarpfalz@aol.com

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