Rein und raus im Saarbrücker Kaiserviertel

St. Johann. Der Schein trüge, sagt Dominic Wirtz. Dass es im "Kaiserviertel" gerade Leerstände gibt, kann der Chef des City-Nova-Schuhgeschäfts und Vorstand des Vereins Futterstraße nicht ausblenden, aber das sei nicht beunruhigend. Im Gegenteil: "Mir kommt es vor, als würde das explodieren", sagt Wirtz - im positiven Sinne, meint er

 Das Rosenthal-Geschäft in der Futterstraße muss aufgeben, Oxford gegenüber auch. Neue Mieter seien bereits gefunden, weiß die Stadtverwaltung. Foto: Becker & Bredel

Das Rosenthal-Geschäft in der Futterstraße muss aufgeben, Oxford gegenüber auch. Neue Mieter seien bereits gefunden, weiß die Stadtverwaltung. Foto: Becker & Bredel

St. Johann. Der Schein trüge, sagt Dominic Wirtz. Dass es im "Kaiserviertel" gerade Leerstände gibt, kann der Chef des City-Nova-Schuhgeschäfts und Vorstand des Vereins Futterstraße nicht ausblenden, aber das sei nicht beunruhigend. Im Gegenteil: "Mir kommt es vor, als würde das explodieren", sagt Wirtz - im positiven Sinne, meint er.Wenn man von der Kaiserstraße aus ins "Kaiserviertel" geht, fällt auf, dass das Oxford-Bekleidungsgeschäft geschlossen ist. Schräg gegenüber schließt der Porzellanhersteller Rosenthal seine Saarbrücker Filiale. Ein weiterer Laden, auf dessen Sonnenschutz mal Werbung für ein Dessous-Geschäft war, steht zwar nicht leer, wirkt aber eher wie ein Abstellraum für Kunst.

Auch die Saarbrücker Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer findet die Leerstände nicht besorgniserregend: Es handle sich um "normale Fluktuation". Rosenthal mache nicht zu, weil der Standort schlecht sei, sondern weil der Konzern generell Probleme habe. Ein Nachmieter sei bereits gefunden. Auch für den Oxford-Laden gebe es bereits Vertragsverhandlungen. Die Entscheidung der Händler, der Stadtverwaltung und des Stadtrats, aus der Futterstraße eine Fußgängerzone zu machen, sei richtig gewesen. 2007 hatte das Stadtplanungsamt erste Gespräche mit Händlern, Hauseigentümern und Anliegern geführt. Ein Jahr später wurde nach Zustimmung des Stadtrats die konkrete Ausgestaltung der Fußgängerzone diskutiert und geplant. Überraschend war für die Politik dabei die Forderung der Händler, die Straße gänzlich von Autoverkehr zu befreien. Sonst fordern Händler meistens mehr Parkplätze direkt vor ihren Läden. Im Juni 2009 begann der Umbau, im Dezember wurde die neue Fußgängerzone eröffnet. Die 762 000 Euro, die es die Stadt gekostet hat, seien gut investiert worden, sagt Wandel-Hoefer: "Die Händler sagen uns, dass die Kundenfrequenz stimmt." Dass das Viertel als guter Handelsstandort gilt, zeige die Reaktion auf Leerstände, sagt Wirtz: Kaum stehe etwas leer, kämen Nachfragen von Händlern, die rein wollen. ols

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort