Regierungschefin besucht den Papst

Saarbrücken. Es gilt als eine große Ehre, die Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am 7. Februar zuteil wird: eine Privataudienz bei Papst Benedikt XVI. im Vatikan. Morgens gegen 11 Uhr wird sie der Heilige Vater empfangen, so sieht es das Protokoll vor. Rund 15 Minuten dauert eine Privataudienz in der Regel. Nur 450 bis 500 solcher Audienzen gibt der Papst im Jahr

Wendelin von Boch, Chef des Mettlacher Keramikunternehmens V&B, hatte 1980 eine Privataudienz bei Johannes Paul II.. Foto: V&B

Wendelin von Boch, Chef des Mettlacher Keramikunternehmens V&B, hatte 1980 eine Privataudienz bei Johannes Paul II.. Foto: V&B

Saarbrücken. Es gilt als eine große Ehre, die Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am 7. Februar zuteil wird: eine Privataudienz bei Papst Benedikt XVI. im Vatikan. Morgens gegen 11 Uhr wird sie der Heilige Vater empfangen, so sieht es das Protokoll vor. Rund 15 Minuten dauert eine Privataudienz in der Regel. Nur 450 bis 500 solcher Audienzen gibt der Papst im Jahr. Zigtausende sind es demnach, die Kramp-Karrenbauer um diese Gelegenheit beneiden werden.Anlass des Treffens ist Kramp-Karrenbauers Teilnahme an einem Kolloquium in der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, das der deutsche und der französische Botschafter beim Heiligen Stuhl zum 50-jährigen Bestehen des Elysée-Vertrags veranstalten. Kramp-Karrenbauer nimmt dort in ihrer Funktion als "Bevollmächtigte Deutschlands für die deutsch-französische Zusammenarbeit in kulturellen Angelegenheiten" teil. Das Kolloquium am Nachmittag des 7. Februar steht unter dem Titel "Der Elysée-Vertrag und seine Bedeutung für Frieden und Aussöhnung in Europa und der Welt". Als Referenten geladen sind neben Kramp-Karrenbauer EU-Kommissar Michel Barnier (als Vertreter der französischen Seite) sowie der ehemalige Präsident der EU-Kommission, der Luxemburger Jacques Santer. Kramp-Karrenbauer wird nach Angaben der Staatskanzlei unter anderem die Rolle der Jugend bei der Aussöhnung beider Länder hervorheben. Zudem will sie das deutsch-französische Geschichtsbuch, das unter ihrem Amtsvorgänger Peter Müller initiiert wurde, als vorbildlich herausstellen.

Mitinitiator: Europäische Akademie

An der Idee zu dem Kolloquium war neben der deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl auch die Europäische Akademie in Otzenhausen beteiligt. Beide Institutionen pflegen einen guten Kontakt, heißt es. Der Vermittlung der deutschen Botschaft ist es zu verdanken, dass Kramp-Karrenbauer bei dieser Gelegenheit eine Privataudienz beim Papst erhält. Das Protokoll sieht allerdings vor, dass "nach wenigen Minuten" (so die Staatskanzlei) auch EU-Kommissar Michel Barnier hinzugebeten wird. Nach der Audienz ist ein Gespräch mit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone geplant. Das Mittagessen soll in der deutschen Botschaft, das Abendessen in der französischen Botschaft beim Heiligen Stuhl stattfinden.

Persönlich begegnet war Kramp-Karrenbauer Papst Benedikt XVI. schon einmal, im September 2011. Damals hielt der Heilige Vater eine viel beachtete Rede über Ethik im Deutschen Bundestag. Anschließend begrüßten ihn zahlreiche Politiker persönlich, darunter auch Kramp-Karrenbauer. Die 50-Jährige ist überzeugte Katholikin und gehört seit Ende vergangenen Jahres auch dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) an. Bislang war Kramp-Karrenbauer noch nie in Rom oder im Vatikan. Für ein ausführliches Besuchsprogramm wird allerdings auch jetzt kaum Zeit sein. Nach Angaben der Staatskanzlei reist Kramp-Karrenbauer am 6. Februar abends an - und am 8. Februar morgens gleich wieder ab.

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