Rechtsradikale drohen Betriebsratschef von Halberg Guss

Saarbrücken · . Die Staatsschutz-Abteilung der Saar-Polizei ermittelt seit dem 1.

Mai gegen die unbekannten Macher eines Flugblattes, auf dem der Betriebsratschef von Halberg Guss mit dem Tod bedroht wird. Wie ein Polizeisprecher der SZ gestern bestätigte, liege eine entsprechende Anzeige vor. Diese Anzeige hat der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Saarland und SPD-Saar-Vize, Eugen Roth, gestellt. Das Flugblatt war am 1. Mai kurz vor der Kundgebung der Gewerkschaften auf dem Schlossplatz in Saarbrücken von Unbekannten ausgelegt worden, wie der Augenzeuge Mike Kirsch, DGB-Sekretär, der SZ bestätigte. Offenbar richtet sich das Flugblatt, das der SZ vorliegt, gegen den Chef des Betriebsrats von Halberg Guss, Mahmut Celik. Celik war gestern nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Der in sehr holprigem Deutsch geschriebene Text endet mit den Worten "Adolf hätt' dich vergast… Heil Hitler". Zudem sind dort Fotos von IG-Metallern abgedruckt, darunter eines, das Wirtschaftsminister Heiko Maas (SPD) im Gespräch mit einem Metaller zeigt vor Schildern mit der Aufschrift "Respekt! Kein Platz für Rassismus. Halberg Guss".

Die Saarbrücker Staatsanwaltschaft hatte gestern, fünf Tage nach dem Auftauchen des Flugblattes, keine Kenntnis von Ermittlungen des Staatsschutzes, wie Presse-Staatsanwalt Thomas Reinhardt der SZ sagte. Die Polizei ermittele "eigenständig", da gebe es keine Fristen, innerhalb derer die Staatsanwaltschaft informiert werden müsse. Roth hatte auf der Mai-Kundgebung über das Flugblatt informiert und die Macher als "Schweinchen" bezeichnet.

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