"Rechte" baten Ausländer um Hilfe

Püttlingen. Die "rechte Szene" war ein weiteres Thema der Pressekonferenz (wir berichteten), zu der Polizei und Stadtverwaltung im Zusammenhang mit der versuchten Massenschlägerei ins Püttlinger Rathaus geladen hatten. Unter den Gästen war auch Willi Kollmann, stellvertretender Leiter der Abteilung Staatsschutz im Landeskriminalamt

Püttlingen. Die "rechte Szene" war ein weiteres Thema der Pressekonferenz (wir berichteten), zu der Polizei und Stadtverwaltung im Zusammenhang mit der versuchten Massenschlägerei ins Püttlinger Rathaus geladen hatten. Unter den Gästen war auch Willi Kollmann, stellvertretender Leiter der Abteilung Staatsschutz im Landeskriminalamt. Dort habe man "das rechte Spektrum im ganzen Saarland im Blickpunkt", so Kollmann. In den vergangenen Jahren habe es sich bewährt, Rädelsführer dieser Szene hinter Schloss und Riegel zu setzen. Zudem gebe es Aufklärungsaktionen an Schulen und mit Flyern. Rechte "Kameradschaften", wie in anderen Bundesländern, gebe es derzeit im Saarland nicht. Kriminalhauptkommissar Jürgen Weyland schilderte, dass es vor zwei Jahren noch "ein, zwei Demonstrationen" Rechter mit 25 bis 30 Beteiligten im Köllertal gegeben habe, vergangenes Jahr aber nicht. Walter Paulus, stellvertretender Leiter des Polizeibezirks Saarbrücken Land, geht davon aus, dass die meisten dieser "Rechten" politisch eher unbedarft sind, aus sozialschwachen Schichten kommen und irgend eine Art von Halt suchen, dass es aber dahinter auch Drahtzieher von anderem Kaliber gibt. Gerhard Schmitt, Leiter der PI Köllertal, schilderte eine Szene der nächtlichen Auseinandersetzungen: Eine kleine Gruppe "Rechter" - die bekanntlich Ausländerfeindlichkeit propagieren - wurde von einer gegnerischen Gruppe verfolgt und flüchtete ausgerechnet in ein Chinarestaurant und erbat dort Hilfe. mr

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