"Realisierung der Umgehung ist absehbar"

Schwarzenbach. Nein, einen wirklich leichten Stand hatten Werner Gaspard, Abteilungsleiter beim saarländischen Umwelt- und Verkehrsministerium, und seine Kollegin Sabine Keinath bei der gestrigen Bürgerversammlung der Bürgergemeinschaft B 423/L 110 in Schwarzenbach nicht

 Werner Gaspard und Sabine Keinath vom Verkehrsministerium (Mitte), hier im Gespräch mit Rüdiger Schneidewind (links) und Uli Fremgen, hatten gestern keinen leichten Stand. Foto: Thorsten Wolf

Werner Gaspard und Sabine Keinath vom Verkehrsministerium (Mitte), hier im Gespräch mit Rüdiger Schneidewind (links) und Uli Fremgen, hatten gestern keinen leichten Stand. Foto: Thorsten Wolf

Schwarzenbach. Nein, einen wirklich leichten Stand hatten Werner Gaspard, Abteilungsleiter beim saarländischen Umwelt- und Verkehrsministerium, und seine Kollegin Sabine Keinath bei der gestrigen Bürgerversammlung der Bürgergemeinschaft B 423/L 110 in Schwarzenbach nicht. Zu tief sitzt die Angst in Schwarzenbach, Schwarzenacker und Einöd, dass es nichts wird mit der lange geplanten B 423-Umgehung. Diese Zweifel waren zuletzt durch einen "erbärmlichen" Auftritt des Ministeriums, so der Bürgergemeinschafts-Vorsitzende Uli Fremgen, im Homburger Stadtrat genährt worden. Der Verdacht: Es gebe den politischen Willen im grün-geführten Ministerium, den Bau der Umgehung zu verzögern und ihn so am Ende zu verhindern. Die Forderung aus dem Rund, auch vom ersten Beigeordneten Rüdiger Schneidewind: Ein klares Bekenntnis der zuständigen Ministerin Simone Peter von den Grünen für den Bau der Umgehungsstraße. "Das erwarten wir einfach."Hier stellte Gaspard aus Sicht der Ministeriums klar, "dass dieses Projekt von uns als fachlich notwendig eingeschätzt und als wichtiges Straßenbau-Unterfangen der Landesverwaltung angesehen wird". Trotzdem fiel das Urteil der Gäste teils hart aus, von Tarnung und Täuschung seitens der Politik sprach Bürger Horst Hatzfeld aus Ingweiler.

Auch Gaspards Schilderungen zum gegenwärtigen Stand der Umsetzung mochten die zahlreichen Besucher der Bürgerversammlung nicht wirklich beruhigen. So befände man sich derzeit bei der Erarbeitung des Vorentwurfes. "Diese Planung soll im Frühjahr des nächsten Jahres vorliegen. Dann werden wir dieses Projekt noch einmal dem Bundesverkehrsministerium vorlegen. Wenn diese Abstimmung erfolgt ist, soll dann das Planfeststellungsverfahren beginnen. Wir gehen davon aus, dass dieses Verfahren im Jahr 2013 läuft." Allerdings, so Gaspard, könne man nie genau sagen, wie lange ein solches Verfahren laufen würde. "Ein minimaler Zeitraum ist aus der Erfahrung heraus ein Jahr Dauer, es kann aber auch länger gehen." Und genau hier beginnt die Angst der Bürger in Schwarzenbach, Schwarzenacker und Einöd, denn: Der Bund überprüft in Abständen seinen eigenen Bundesverkehrswegeplan. Dort ist die B 423-Umgehung noch im vordringlichen Bedarf. Nun steht eine solche Überprüfung an - und nicht wenige befürchten, dass der zum Zeitpunkt der Überprüfung erreichte Planungsstand den Bau doch noch verhindern könnte. Diese Zweifel versuchte Gaspard auszuräumen: "Die Realisierung ist absehbar." Doch der Vertreter des Ministeriums machte auch klar, dass die Umsetzung der Umgehung auch immer im bundesweiten Wettbewerb mit anderen Straßenbauprojekten stehen würde.

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