Zwangsprostitution, Zuhälterei, Menschenhandel Razzia: Bundespolizei nimmt auch Verdächtigen in Saarbrücken fest

In Malstatt haben Fahnder ein Bordell gestürmt. Dort schnappten sie einen Thailänder sowie zwei illegal beschäftigte Prostituierte.

 Bei einer bundesweiten Razzia gegen eine Rotlicht-Bande ist in Saarbrücken ein 34-jähriger Thailänder verhaftet worden. Im Saarbrücker Stadtteil Malstatt hatten die Beamten seit dem frühen Morgen eine Einrichtung im Rotlichtmilieu durchsucht.

Bei einer bundesweiten Razzia gegen eine Rotlicht-Bande ist in Saarbrücken ein 34-jähriger Thailänder verhaftet worden. Im Saarbrücker Stadtteil Malstatt hatten die Beamten seit dem frühen Morgen eine Einrichtung im Rotlichtmilieu durchsucht.

Foto: BeckerBredel

Mehr als 1500 Beamte sind in zwölf Bundesländern gleichzeitig gegen organisierte Kriminalität vorgegangen. Dabei nahmen Bundespolizisten mehr als 100 Menschen vorläufig fest. In sieben Fällen wurden Haftbefehle vollstreckt, landeten Verdächtige in Untersuchungshaft. Darunter befindet sich auch ein Thailänder, den Ermittler in einem Malstatter Bordell festnahmen, wie Dieter Schwan von der Bexbacher Bundespolizei bestätigt. Der Vorwurf laute unter anderem auf Menschenhandel, Zwangsprostitution und Zuhälterei. Neben dem 34-Jährigen führten seine Kollegen in dem Saarbrücker Stadtteil auch zwei Prostituierte aus Thailand ab. Sie hielten sich illegal in Deutschland auf, hatten demzufolge keine Arbeitserlaubnis und sollen nun abgeschoben werden, ergänzt Schwan.

Die Aktion im Saarland, an der 20 Beamte beteiligt waren, hatte am Mittwoch (18. April 2018) gegen 6 Uhr begonnen. Bis zum Mittag filzten sie das Freudenhaus in Malstatt. Der festgenommene Mann wurde noch am Vormittag nach Frankfurt zur Generalstaatsanwaltschaft gebracht, sagt der Bundespolizeisprecher.

Während im Saarland lediglich an einem Ort gesucht wurde, waren es bundesweit 63 Objekte, darunter Bordelle und Wohnungen der mutmaßlichen Täter. Zu den sieben Festgenommenen zählten auch die beiden „Strippenzieher“, wie sie Schwan nennt, die in Siegen/Nordrhein-Westfalen geschnappt wurden. Dabei soll es sich um eine 59 Jahre alte Frau aus Thailand und ihren deutschen Lebensgefährten (62) handeln. Hunderte von Frauen und Transsexuellen sollen eingeschleust und ausgebeutet worden sein.

Die Ermittlungen im Vorfeld zu dieser größten Razzia der Bundespolizei seien nach Schwans Angaben Mitte vergangenen Jahres angelaufen.

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