Raupen können Allergien auslösen

Neunkirchen/Saarlouis. Raupen des weißgrauen Flechtenbärchens haben die Menschen in den letzten Tagen beschäftigt, weil sie sich nicht gerade zur Freude der Bewohner vor der Hitze zurückzogen in viele Wohnungen. Jetzt rufen viele Leute beim Schwalbacher Schmetterlingsexperten Edgar Theobald an, die nach Kontakt mit den Raupen rote Flecken bekommen hatten

 Flechtenbärchen-Raupen sind derzeit ein Thema. Foto: Sascha Schmidt

Flechtenbärchen-Raupen sind derzeit ein Thema. Foto: Sascha Schmidt

Neunkirchen/Saarlouis. Raupen des weißgrauen Flechtenbärchens haben die Menschen in den letzten Tagen beschäftigt, weil sie sich nicht gerade zur Freude der Bewohner vor der Hitze zurückzogen in viele Wohnungen. Jetzt rufen viele Leute beim Schwalbacher Schmetterlingsexperten Edgar Theobald an, die nach Kontakt mit den Raupen rote Flecken bekommen hatten. Dabei hatte Theobald der SZ gesagt, dass ihm keinerlei allergische Reaktionen bekannt seien (wir berichteten). "Viele Betroffene hatten sich bei mir gemeldet, aber niemand beklagte eine allergische Reaktion."Um eine mögliche Hautreaktion zu testen, hatte er die Raupen selbst auf seinem Arm krabbeln lassen. "Ich konnte weder Rötungen noch Juckreiz feststellen", sagt Theobald.

Nun sucht Schmetterlings-Fachmann Theobald nach dem Grund für die Rötungen. Er vermutet jetzt, dass das Innenleben der Tiere zu der Reizreaktion führt: "Ein Anrufer hat erzählt, dass er eine Raupe im Bett mit der Wange zerdrückt hat - an dieser Stelle kam es zu der Rötung." Deshalb warnt er nun vor direktem Hautkontakt und besonders davor, die Tiere zu zerdrücken.

Markus Paulus vom Gesundheitsamt Saarlouis hat das saarländische Gesundheitsministerium über die Vorfälle informiert. Um Gewissheit darüber zu erhalten, welche Gefahren von den Raupen ausgehen und welche Übertragungswege es gibt, hat das Ministerium eine Anfrage an das Julius Kühn-Institut (JKI) gestellt. Das JKI ist das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen in Deutschland und hat bereits über andere gesundheitsgefährdende Raupen wie den Eichen-Prozessionsspinner informiert. Ein Ergebnis lag gestern noch nicht vor.

Bei Unsicherheit rät Gesundheitsaufseher Paulus dazu, sich an einen Arzt zu wenden.

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