Völklingen/Merzig. Stefan Malter hat seinen Overall bis zur Hüfte heruntergezogen, auf der Stirn schimmern Schweißperlen. Der Dillinger Rallye-Pilot flucht über sein Auto. Mitten auf der ersten Wertungsprüfung der Warndt-Rallye ein Ausfall. Es hat gebrannt. Was die Ursache war, weiß Malter nicht: "Das Problem ist, dass jetzt wieder alles funktioniert." Die Fehlersuche läuft noch. Sein Peugeot 306 steht im Schatten der Platanen, nur langsam kühlt der Wagen ab. "Das Auto wird einfach heiß, irgendwann klebt man dann mit den Schuhsohlen am Boden fest", sagt Malter. Das Aus im Warndt bedeutet auch das Ende seiner Titelträume. Und das Schlimmste wird noch folgen: "Das Ausziehen ist wirklich unangenehm. Das ist wie wenn man eine Plastiktüte anhätte." Die Fahrer-Anzüge aus feuerfestem Nomex schützen die Fahrer, können aber auch eine Plage sein - wenn es heiß ist.Heiß ging es auch auf den insgesamt fünf Wertungsprüfungen der Rallye zu. Erwartungsgemäß gaben die beiden BMW-Piloten Frank Reiter und Georg Berlandy zum Auftakt das Tempo vor. Auf der dritten Wertungsprüfung übernahm dann aber Rainer Noller im Mitsubishi die Spitze. Was folgte, war ein wahrer Schlagabtausch: Mit einer sensationellen Fahrt holte sich Reiter mit seinem Merziger Beifahrer Marco Simon die Führung auf dem winkligen Gelände der ehemaligen Raffinerie wieder zurück. Doch auf der allerletzten Prüfung schob sich dann Noller wieder nach vorne und konnte den Sieg feiern. Aber auch Frank Reiter und Marco Simon hatten im Ziel Grund zur Freude: Sie übernahmen nach vier von sechs Saisonläufen die Führung in der saarländischen Rallye-Meisterschaft. Das Saisonfinale findet am 27. Oktober bei der Rallye "Rund um Losheim" statt. jbö