"Radfahren kann Spaß machen!""Radfahren kann Spaß machen"

Saarbrücken. Beim ersten Hearing des Jahres im Rathausfestsaal sammelten die Grünen am Mittwochabend Ideen für ein radlerfreundlicheres Saarbrücken. Auch Johannes Schell vom Stadtplanungsamt Karlsruhe war dabei. Könnte Karlsruhe als Vorbild dienen? Diese Frage stand im Raum

Saarbrücken. Beim ersten Hearing des Jahres im Rathausfestsaal sammelten die Grünen am Mittwochabend Ideen für ein radlerfreundlicheres Saarbrücken. Auch Johannes Schell vom Stadtplanungsamt Karlsruhe war dabei. Könnte Karlsruhe als Vorbild dienen? Diese Frage stand im Raum. Die Fakten: Auch die 290 000-Einwohner-Stadt in Baden hatte lange Zeit mit schlechten Bedingungen für den Radverkehr zu kämpfen. Erst als ein ADAC-Test 2003 diese an die Öffentlichkeit brachte, setzte der Wandel ein. Mithilfe eines 20-Punkte-Plans wurde ein Großteil der Mängel nach und nach beseitigt. Um Platz für Radwege zu schaffen, wurden unter anderem Auto-Fahrspuren verkleinert. Im Mittelpunkt des Plans stand dabei stets eine Gleichberechtigung für Radfahrer gegenüber dem Autoverkehr. Doch nicht nur neue Radwege und Abstellmöglichkeiten brachten den Erfolg. Maßgeblich beteiligt, so erfuhren die Anwesenden, war auch eine umfangreiche Imagekampagne, die das Bewusstsein der Bürger für den Radverkehr stärkte. Wäre eine solche Kampagne auch in Saarbrücken erfolgreich? Die Grünen zeigten sich überzeugt davon. "Die Frage ist doch, wie wir aus einer Situation herauskommen, die uns schon über Jahre hinweg so sehr beschäftigt hat. Wir brauchen einen Verkehrs- und Bewusstseinswandel. Bürokratie allein reicht nicht aus, es muss sich auch etwas in den Köpfen der Menschen ändern", so Kajo Breuer, Umweltdezernent der Stadt Saarbrücken. Konkrete Großprojekte allein für den Radverkehr gebe es noch nicht viele, erfuhren die Gäste von Vertretern des Stadtplanungsamtes. Mit den neuen Markierungen in der Dudweilerstraße und einem Radweg zur Folsterhöhe schließe man bestehende Lücken. Auch bei Stadtmitte am Fluss stehe kein eigener Etat für den Radverkehr zur Verfügung.Ist die angepeilte Zehn-Prozent-Marke für den Saarbrücker Radverkehr dennoch bis 2015 erreichbar? Laut Guido Vogel, dem verkehrspolitischen Sprecher der Stadtratsfraktion der Grünen, existiert vor allem ein "Umsetzungsproblem". Um alle Beteiligten zur Mithilfe zu überzeugen, solle man zudem nicht nur Vernunftsargumente heranziehen, denn: "Radfahren kann auch Spaß machen", sagt Schell. "Die beste Werbung für den Radverkehr ist und bleibt zudem immer noch ein guter Radweg!" gus

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