Radcross etabliert sich im Saarland

Herr Koch, am Montag wurde Sascha Weber vom Bund Deutscher Radfahrer ins WM-Aufgebot berufen. Was bedeutet sein Start für den Saarländischen Radfahrer-Bund?Peter Koch: Für den organisatorischen Radsport im Saarland ist das natürlich sehr wichtig, wenn er die Fahne hochhält. Er ist im Querfeldein schließlich unser Vorzeigefahrer

Herr Koch, am Montag wurde Sascha Weber vom Bund Deutscher Radfahrer ins WM-Aufgebot berufen. Was bedeutet sein Start für den Saarländischen Radfahrer-Bund?Peter Koch: Für den organisatorischen Radsport im Saarland ist das natürlich sehr wichtig, wenn er die Fahne hochhält. Er ist im Querfeldein schließlich unser Vorzeigefahrer.

Und wie sieht es hinter Weber aus? Gibt es weitere Cross-Talente?

Koch: Es gibt im Saarland einige Radfahrer-Talente. Viele, die auch zur Eliteschule des Sports wechseln wollen. Aber die meisten haben sich noch nicht festgelegt, ob sie lieber Mountainbike fahren, was ganzjährlich möglich ist, oder Querfeldein, was man nur im Winter betreiben kann. In beiden Sportarten haben wir durchaus gute und talentierte Fahrer, etwa zehn bis 15.

Was unterscheidet im wesentlichen Mountainbike vom Querfeldein-Sport?

Koch: Querfeldein ist ein harter Sport, ungleich härter als Mountainbike. Da ist hartes Training erforderlich. Das sind Sportler, die tagtäglich auf dem Rad unterwegs sind. Es fordert die ganze Frau und den ganzen Mann. Das Rad muss geschleppt werden, über Hindernisse gesprungen werden, man muss laufen. Da sind sehr viel Geschick und hohe körperliche Voraussetzungen erforderlich. Trotzdem wechseln immer wieder in der nationalen Spitze Mountainbike-Fahrer zum Querfeldein, so wie zum Beispiel Sabine Spitz.

2005 fanden in St. Wendel schon einmal die Cross-Weltmeisterschaften statt. Welche Auswirkungen hatte diese Ausrichtung auf den saarländischen Radsport?

Koch: Der Querfeldein-Sport hat dadurch schon eine Renaissance erlebt. Aber nicht nur dadurch. 2001 und 2004 haben wir die deutschen Meisterschaften im Saarland gehabt und es gibt auch noch einige Veranstaltungen in Homburg oder Schmelz, die zum Deutschland-Cup zählen. Das alles scheint sich zu etablieren und wird auch von den Zuschauern sehr gut angenommen.

Was für eine Rolle spielt Doping beim Radcross?

Koch: Im Cross wird genauso viel getestet, wie auf der Straße. Wir nehmen Doping sehr ernst. Wir können nicht bei jedem Rennen testen, das wäre für uns zu teuer. Aber im Saarland verlangen wir von jedem Radsportler zum Startgeld zusätzlich einen Euro, der in den Anti-Doping-Fond eingezahlt wird.

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