Rabatte, Jogger und Bahnreisen

Neunkirchen · Mathe-Professor Rainer Roos beschäftigt sich mit dem mathematischen Alltag, mit Themen, die jeden betreffen. Viel Spaß beim Lösen.

 Rainer Roos Foto: Roos

Rainer Roos Foto: Roos

Foto: Roos

Kommen Sie mit Mathe im Alltag klar, mit Prozentrechnung, Zinseszins, Flächen, Wahrscheinlichkeiten und solchen Sachen? Die Stiftung Rechnen hat 2013 in einer repräsentativen Studie die Rechenkünste der Deutschen untersucht. An der Studie waren unter anderem die Wochenzeitung "Zeit" und der Saarbrücker Mathematikdidaktiker, Professor Anselm Lambert, beteiligt. Eine ausführliche Darstellung finden Sie auf der Homepage der Universität des Saarlandes (www.math.uni-sb.de/lehramt/index.php/buergerkompetenz-rechnen ). Das Ergebnis: Ziemlich ernüchternd. Die Deutschen können nicht gut rechnen, und, das kam auch dabei heraus, nicht gut lesen. Wir wollen heute einen kleinen Test mit Ihnen machen. Wir stellen vier Aufgaben aus dem Umfeld der oben beschriebenen Studie. Also Alltagsmathe.

Unsere erste Aufgabe: Der Preis einer Ware wird bei einer Verkaufsaktion um 10 Prozent gesenkt, nach der Aktion erhöht sich der Preis wieder um 10 Prozent. Was stimmt dann? Der Preis am Ende ist höher, gleich, niedriger als der Ausgangspreis.

Die gleiche Frage in der umgekehrten Situation: Zuerst zehnprozentige Preiserhöhung, dann zehnprozentige Preissenkung.

Bei der folgenden Aufgabe geht es um Wahrscheinlichkeiten.

Unsere zweite Aufgabe: Zwei Aussagen: Peter joggt dreimal in der Woche. Peter joggt dreimal in der Woche und ist Mitglied in einer Laufgruppe. Welche der beiden Aussagen ist wahrscheinlicher?

Schließlich die dritte Aufgabe, aus der Geometrie.

Unsere dritte Aufgabe: Die Kantenlänge eines Würfels wird verdoppelt. Wie viel größer wird das Volumen? Wie viel größer wird die Oberfläche? Wir sind sicher, Sie schaffen das locker. Jetzt wird es schwieriger:

Unsere vierte Aufgabe: Eine Bahnreise. Die eine Hälfte der Strecke wird mit 28 km/h zurückgelegt, die andere mit 84 km/h. Gesucht ist die mittlere Geschwindigkeit.

Das war Alltagsmathe. Ganz anders sieht es aus, wenn man ein Studium beginnt, in dem Mathe relevant ist. Wie in den "MINT"-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) oder in wirtschaftswissenschaftlichen Fächern. Dort muss man mehr mitbringen. Aber was heißt "mehr", was genau sollte man wissen, können?

Mit dieser Frage hat sich die Gruppe "Cosh" beschäftigt. Cosh (Cooperationsteam Schule-Hochschule) ist ein Zusammenschluss von Lehrern an Gymnasien in Baden-Württemberg und Professoren an Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Auf einer Tagung im Jahr 2012 wurde unter der Leitung von Professor Klaus Dürrschnabel von der Hochschule Karlsruhe ein "Mindestanforderungskatalog Mathematik" für ein Studium in den oben genannten Fächern erarbeitet. Sie finden diese Sammlung im Internet, googeln Sie danach.

Der Katalog erfreut sich inzwischen großer Akzeptanz durch Hochschulen auch außerhalb Baden-Württembergs.

Der Katalog enthält viele Beispielaufgaben; daneben haben mittlerweile viele Hochschulen eigene Tests für Vorkenntnisse erstellt. Wir präsentieren Ihnen heute zwei Aufgaben, die in dieses Umfeld passen.

Testaufgabe 1: Zwischen welchen aufeinander folgenden ganzen Zahlen liegt 200{+½} ? Bitte ohne Benutzung eines Taschenrechners oder Computers ausrechnen.

Testaufgabe 2: Vereinfachen Sie den Ausdruck in der Grafik so weit wie möglich. Ganz schön abschreckend.

Wir werden Ihnen in lockerer Folge weitere Aufgaben aus dem Umfeld des Mindestanforderungskatalogs präsentieren.

Zum Thema:

 Was haben Laufen und Wahrscheinlichkeitsrechnung miteinander zu tun? Mathe-Professor Rainer Roos verbindet beide Themen miteinander. Foto: Uwe Zucchi/dpa

Was haben Laufen und Wahrscheinlichkeitsrechnung miteinander zu tun? Mathe-Professor Rainer Roos verbindet beide Themen miteinander. Foto: Uwe Zucchi/dpa

Foto: Uwe Zucchi/dpa

Mitmachen und gewinnen Die Lösung geht an die St. Wendeler Lokalredaktion der SZ. Bis Karfreitag, 14. April, muss sie angekommen sein. Wir verlosen zehn Gutscheine zu je zehn Euro für das Schaumbergbad in Tholey. Die Gutscheine stellen die Gemeinde und das Schaumbergbad bereit. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Auflösung erfahren die Leser in einer SZ-Ausgabe nach Ostern. Adresse und Stichwort: Saarbrücker Zeitung, Mia-Münster-Straße 8, 66606 St. Wendel; E-Mail: redwnd@sz-sb.de. Stichwort: Alltag. Wichtig: Ihre Anschrift nicht vergessen, damit wir den eventuellen Gewinn zuschicken können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort