Saarbrücken. Polizeikommissar Klaus Lindemann streckt seine Kelle aus und winkt einen roten Renault aus dem Verkehr. Wieder ein Fahrer, der nicht angeschnallt ist. Lindemanns Kollegen, die in der Großblittersdorfer Straße in Güdingen den Verkehr beobachteten, hatten ihm den Gurtmuffel angekündigt. Wegen dieses Vergehens wurden am gestrigen Donnerstag alleine im Bereich Saarbrücken-Brebach 33 Autofahrer verwarnt. "Das zeigt uns: Solche Kontrollen sind immer wieder nötig", resümiert Einsatzleiter Robert Hauer. Teurer als der Verstoß gegen die Gurtpflicht wird das Telefonieren mit dem Handy während der Fahrt. Dabei ertappte die Polizei im Bezirk Saarbrücken-Brebach gestern vier Personen. Sie bekommen eine Ordnungswidrigkeitsanzeige, einen Punkt in der Verkehrssünderkartei in Flensburg - und sie müssen 40 Euro Bußgeld bezahlen. Insgesamt 42 Autos kontrollierte die Polizei gestern im Bereich Flughafenstraße, Fechingen, Güdingen-Unner und der Gemeinde Kleinblittersdorf - nur bei fünf gab's keine Beanstandungen. Bereits bei der letzten großen Kontrolle im September wurden hauptsächlich Handy- und Gurtverstöße festgestellt. Die aktuellen Unfallstatistiken belegen: Telefonieren ohne Freisprechanlage während der Fahrt wird von Verkehrsforschen inzwischen sogar als gefährlicher eingestuft als Alkohol am Steuer. Der Bremsweg eines Fahrers mit Handy am Ohr soll mit 45 Metern ganze zehn Meter länger sein, als der eines Betrunkenen. Mit Freisprecheinrichtungen beträgt der Bremsweg noch 39 Meter, vier Meter mehr als der eines Fahrers unter Alkoholeinfluss.Um schwerpunktmäßig Handy- und Gurtverstöße zu überprüfen, beobachteten gestern die sieben Beamten der Polizeiinspektion Brebach an jedem Kontrollpunkt den Verkehr für etwa eineinhalb Stunden. So lange dauert es in etwa, bis sich die Kontrollen herumgesprochen haben.