Quierschied will im Saarland in der Solar-Bundesliga auf den ersten Platz

Quierschied. "Ein gewisses Restrisiko bleibt, aber nur dann, wenn die Betreibergesellschaft insolvent wird." Nicolai Zwosta (Foto: SZ), Geschäftsführer der Gesellschaft Solverde Bürgerkraftwerke und 1

Quierschied. "Ein gewisses Restrisiko bleibt, aber nur dann, wenn die Betreibergesellschaft insolvent wird." Nicolai Zwosta (Foto: SZ), Geschäftsführer der Gesellschaft Solverde Bürgerkraftwerke und 1. Vorsitzender des Vereins Bürgerkraftwerke, ließ die 25 Zuhörer im Gasthaus Didion über eventuelle Risiken bei einer Beteiligung am Bürgersolarkraftwerk auf dem Dach des Kindergartens Villa Regenbogen nicht im Unklaren. Zur Infoveranstaltung hatte die Gemeinde Quierschied eingeladen.

Bürgermeisterin Karin Lawall betonte, dass die Gemeinde den ersten Schritt für das Projekt getan habe. "Wir haben der Gesellschaft das Dach für einen Zins von jährlich 250 Euro verpachtet." Lawall machte deutlich: Das Projekt habe für die Gemeinde Modellcharakter. "Wir wollen im Saarland in der Solar-Bundesliga auf den ersten Platz." Das Dach der Villa Regenbogen ist nach Süden geneigt, somit ein idealer Ort für eine Solaranlage.

Das Besondere am Modell Bürgerkraftwerk: Bürger können sich mit einem Mindestanteil von 1000 Euro beteiligen. Das bringt je nach Höhe und Dauer der Geldanlage - die Vertragslaufzeit ist gestaffelt und beträgt vier, acht, zwölf, 16 oder 20 Jahre - sowie Leistung der Anlage eine Verzinsung zwischen 4,25 und 7,5 Prozent jährlich. Die Einlage wird zum Ende der Vertragslaufzeit zurückgezahlt. Die Gesellschaft Solverde hat die Anlagen auf dem Dach der Villa Regenbogen, auf der Grundschule in Marpingen sowie dem Finanzamt in St. Wendel zu einem Projekt zusammengefasst. "Das ist wirtschaftlicher", erklärte Zwosta und bezifferte die gesamten Investitionskosten auf 338 000 Euro. 170 000 Euro davon will der Geschäftsführer als Bürgerbeteiligung zusammenbekommen. Der Rest wird über die Umweltbank der KfW-Bankengruppe finanziert.

Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Kindertagesstätte soll im Jahr etwa 24 000 Kilowatt-Stunden Strom produzieren. Gebaut wird sie von einem ortansässigen Unternehmen.

Zu den Gästen der Info-Veranstaltung zählten auch Ute und Udo Schneider aus Fischbach. "Ja, wir wollen uns an dem Bürgersolarkraftwerk beteiligen", erklärte Ute Schneider. Die Verzinsung sei sehr gut und durch die garantierte Einspeisevergütung gesichert. Und was ist mit dem Risiko? "Eine Insolvenz der Gesellschaft schätzen wir als sehr gering ein", so Udo Schneider. ll

Mehr Infos über Bürgerkraftwerke gibt es bei Nicolai Zwosta, Telefon (030) 5 05 90-295.

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