Püttlingen droht ein bitteres Novum

Es war einmal eine Fußballhochburg im Köllertal. Der Fußballverein (FV) entstand 1908 im Jungenwald, und seine Kicker nannten sich wegen ihrer Gewandung gelbe Husaren. Sie beherrschten bald die regionalen Fußballplätze und stiegen bis in die höchste Spielklasse des Landes auf

Es war einmal eine Fußballhochburg im Köllertal. Der Fußballverein (FV) entstand 1908 im Jungenwald, und seine Kicker nannten sich wegen ihrer Gewandung gelbe Husaren. Sie beherrschten bald die regionalen Fußballplätze und stiegen bis in die höchste Spielklasse des Landes auf. Berühmteste Husaren sind Walter Scherer, Marco Dittgen und Patrick Klyk, die in Pirmasens, Kaiserslautern und Saarbrücken im bezahlten Fußball spielten. 1922 tauchten auf dem Hohberg und im Espenwald zwei weitere gute Vertreter der Stadt auf, ein SV und eine DJK. Und im Jahr 2009 gründete sich noch ein Espenwald-Club, die Borussia.Nein, wir wollen Ihnen kein Märchen erzählen, sondern an die guten alten Zeiten der Fußballstadt Püttlingen erinnern, die heute im Niemandsland zu verschwinden droht. Der FV 08 verlor am Sonntag in der Bezirksliga Saarbrücken 0:4 gegen den ATSV Saarbrücken und hat fünf Punkte Rückstand auf einen Landesliga-Qualifikationsplatz. Der SV Ritterstraße befindet sich nach seinem 2:4 gegen Fechingen im freien Fall, hat jetzt vier Mal hintereinander verloren. Die DJK hat in der Bezirksliga Saarlouis mit dem 0:3 gegen Beaumarais die sechste Niederlage in Folge kassiert. Und Kreisligist Borussia verlor überraschend gegen Fischbach-Göttelborn mit 2:4 und hat nun schlechte Karten im Kampf um die Bezirksliga-Qualifikation.

Es könnte also sein, dass im nächsten Jahr alle Püttlinger Teams in den beiden tiefsten Klassen kicken - ein Novum. Hören wir da jemanden sagen: "Und was ist dem Stadtteil Köllerbach? Dort spielt ein Oberligist!" Nein. Ein Köllerbacher würde sich nie "Püttlinger" nennen. Umgekehrt ja auch nicht.

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