Püttlingen bremst bei der Osttangente

Püttlingen · CDU und SPD im Völklinger Stadtrat hatten angeregt, im Zuge eines Neubaus der Luisenbrücke die Osttangente Püttlingen/Völklingen doch noch zu bauen. Beim Landesbetrieb für Straßenbau und im Wirtschaftsministerium hält man das zumindest eine Überlegung wert. Püttlingens Bürgermeister Martin Speicher (CDU) sieht eine Realisierung solcher Pläne jedoch eher skeptisch.

Eigentlich schien die "Osttangente" zwischen Püttlingen und Völklingen zu den Akten gelegt. Doch Planungen für die sanierungsbedürftige Luisenbrücke, die bei Völklingen-Luisenthal über die Saar und über die Autobahn 620 führt, rücken die Osttangente zumindest wieder in den Bereich des Vorstellbaren: Da ein Neubau der Brücke wirtschaftlicher erscheint als eine Sanierung, könnte die neue Brücke auch etwas weiter flussaufwärts gebaut werden, so dass die Umgehung direkt über die Brücke führen könnte (wir berichteten) - ein Kritikpunkt an der alten Planung war immer gewesen, dass die Osttangente ohne eine Brücke an dieser Stelle (und dadurch eine bessere Anbindung an die A 620) nicht viel Sinn machen würde.

Bei der ursprünglichen Planung hatte es in Püttlingen zuletzt auch von verschiedenen Seiten wegen der geplanten Trassenführung über den Dickenberg starke Proteste gegeben. Völklingens Bürgermeister Klaus Lorig hatte zwar jüngst erklärt, dass die alten Trassen-Probleme "gelöst" seien, doch das, so Püttlingens Bürgermeister Martin Speicher im Gespräch mit der SZ, kann sich nur auf die Trassenführung auf Völklinger Seite bezogen haben.

Bürgermeister Speicher zeigte sich auch überrascht, dass die Pläne zur Tangente nun wieder hervorgeholt und vor gut 14 Tagen mit den Bürgermeistern im Wirtschaftsministerium darüber gesprochen worden war - "von uns aus sind wir da nicht aktiv geworden", so Speicher. In Püttlingen habe es jedenfalls keine neuen Planungen gegeben, zumal es ja unter der Jamaika-Koalition zuletzt geheißen hatte, dass für das Projekt kein Geld da sei.

Konkrete Zusagen habe es bei dem Treffen im Ministerium nicht gegeben, "und ich habe auch deutlich gesagt, dass in Püttlingen mit Widerständen zu rechnen ist", so der Bürgermeister. Speicher erinnerte zudem daran, dass die Osttangente - "soweit mir bekannt spricht man in Püttlingen schon seit 40 Jahren über das Thema" - eigentlich nur ein Teil eines größeren Projektes wäre.

Denn letztendlich war es ja auch um Überlegungen gegangen, wie man eine bessere Verbindung von der A 620 zur A 1 und darüber hinaus zur A 623 schaffen könnte (wozu auch eine Riegelsberger Südumgehung gehören würde) - und ob das alles vom Land zu stemmen ist, da zeigte sich Speicher skeptisch.

Der Bund, so der Püttlinger Bürgermeister, müsste ja ohnehin mit ins Boot, allein schon, weil die Autobahnausfahrt Klarenthal verlegt werden müsste, was eine Bundesangelegenheit ist - und allein die Zustimmung zu solchen Projekten dauert, geschweige denn die Finanzierung.

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