Völklingen. Jüngst erst haben die SHG-Kliniken Völklingen Einweihung gefeiert für einen großen Neubau (wir haben berichtet). Am Freitag, 14. Oktober, 18 Uhr, feiern sie erneut, dieses Mal ein Jubiläum: Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Völklingen besteht seit 20 Jahren. "Dezentralisierung bringt Leben", lautet das Motto des Fest-Abends - Bekenntnis zu einem Therapie-Ansatz, der noch vor wenigen Jahrzehnten alles andere als selbstverständlich war: Weg von der Unterbringung seelisch kranker Menschen in Großkliniken, hin zur Behandlung psychischer Leiden nahe am Wohnort und nahe zum Alltag der Betroffenen. Ein Modell, das das Team der zuständigen Chefärztin Claudia Birkenheier (Foto: bub) dazu entwickelt hat, heißt "Psychiatrische Familienpflege": Patienten leben in Gastfamilien, die von der Klinik aus Begleitung und Hilfestellung erfahren.Der 71-jährige Wolfgang Werner (Foto: Brenner) hält den Festvortrag, Thema: "Zeit des Erwachens - die neue Psychiatrie bringt Leben". Der Titel ist Programm: Werner ist im Saarland Vorreiter der "Reformpsychiatrie" gewesen. 1978 übernahm er die Leitung des Landeskrankenhauses Merzig. Und weil er die lebenslange Unterbringung von Patienten in solch einer "Anstalt" für unwürdig hielt, sorgte er nach und nach für dezentrale Betreuung seiner Schützlinge - die "Anstalt" war schließlich aufgelöst. dd