Protestanten aus der Pfalz stehen auf der Synode unter Spardruck
Speyer. Im Vorfeld der Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche der Pfalz dürften die Äußerungen zum Sparpaket von Kirchenpräsident Christian Schad (Foto: dpa) für genug Zündstoff sorgen. "Die Schere zwischen Personalausgaben und Kirchensteuereinnahmen geht immer weiter auseinander", erklärte Schad am Dienstag gegenüber unserer Zeitung. "Wir sind in einer Umbruchsituation
Speyer. Im Vorfeld der Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche der Pfalz dürften die Äußerungen zum Sparpaket von Kirchenpräsident Christian Schad (Foto: dpa) für genug Zündstoff sorgen. "Die Schere zwischen Personalausgaben und Kirchensteuereinnahmen geht immer weiter auseinander", erklärte Schad am Dienstag gegenüber unserer Zeitung. "Wir sind in einer Umbruchsituation." Bei der Synode vom 27. bis 29. Mai wird sich das Kirchenparlament in Speyer mit mehreren Sparvorschlägen beschäftigen. Am Abend zuvor tagen traditionell die kirchlichen Ausschüsse. Betriebsbedingte Kündigungen bei der Landeskirche oder der Diakonie schloss Schad aus. Er wird auf der Synode seinen Jahresbericht vorlegen. Der Theologe rief zu größtmöglichem Konsens bei kirchlichen Entscheidungen auf. Sparpotenzial sieht der Kirchenpräsident wegen der zurückgehenden Mitgliederzahlen beim Personal, bei der Pfarrbesoldung und bei den kirchlichen Gebäuden. "Die Evangelische Kirche der Pfalz wird auch in den kommenden Jahren ihren Haushalt nur durch Entnahme aus den Rücklagen ausgleichen können", sagte die für Finanzen, Bauwesen und Recht zuständige Oberkirchenrätin, die Juristin Karin Kessel. Das größte Problem sei, dass die Einnahmen aus Kirchensteuern sinken, während die Personalausgaben weiter steigen. Deshalb müsse die Landessynode über ein "Eckwertepapier entscheiden, das mehrere Einsparvorschläge enthalte". Sie bezifferte die Entnahme aus den Rücklagen auf 14 Millionen Euro. Die Synode hat 66 weltliche und geistliche Abgeordnete, darunter neun aus den Dekanaten Homburg und Zweibrücken. Die in Speyer ansässige Kirche hat 590 000 Mitglieder, davon kommen 48 000 aus dem Saarland, die aus dem Ostertal und dem Saarpfalz-Kreises stammen.