Protest gegen Schranken im Alltag

Saarlouis · Barrierefreiheit ist auch im Saarland ein Thema. Die Arbeit von Wilfried Kiefer soll zum Modell für den VdK in den übrigen Kommunen des Kreises werden. In Dillingen beschäftigt er sich mit den Barrieren vor Ort.

 Franz Leinenbach (links) und Wilfried Kiefer. Foto: roi

Franz Leinenbach (links) und Wilfried Kiefer. Foto: roi

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Der Sozialverband VdK hat jetzt einen Ausschuss Barrierefreiheit. Im Kern geht es dem Ausschuss zunächst darum, "den Welttag der Barrierefreiheit als Protesttag nicht in Vergessenheit geraten zu lassen", sagt der VdK-Kreisvorsitzende Franz Leinenbach. "Es geht um Protest gegen Barrieren im Kopf, im Leben, im Alltag." Die saarländische Beteiligung daran sei bislang ziemlich dünn. Das soll sich nun aber ändern. Vertreter aus den 40 Ortsverbänden sollen einerseits den Ausschuss bilden und andererseits auf Barrieren vor Ort aufmerksam machen. Das macht in Dillingen seit 2006 Wilfried Kiefer. Seine Aktionen waren neben Aktionen in Merzig und Saarbrücken bislang der einzig nennenswerte Beitrag zum Tag der Barrierefreiheit im Saarland. Er soll nun zum Modell für den VdK in den übrigen Kommunen des Kreises werden.

Kiefer, der 30 Jahre im Qualitätsmanagement tätig war, hat reiche Erfahrung gesammelt. "Behindertengerecht ist das falsche Wort. Es muss barrierefrei heißen. Denn es geht um Hindernisse für behinderte Menschen, aber auch für alte Leute oder für Familien mit Kinderwagen."

Und was es da nicht alles gibt, zeigt Kiefer immer wieder aufs Neue. Kleinigkeiten oft, wie nicht abgesenkte Bordsteine, Container auf Gehwegen, Stolperfallen. Die Behörden, sagt Kiefer, ließen sich da auch etwas zeigen und etwas sagen. Das sei weniger umständlich, als mancher denke. Manchmal aber gebe es eben auch keine Lösung. Das sagen Kiefer und Leinenbach, die sich als Pragmatiker verstehen. Versuchen aber müsse man es, sonst bewege sich gar nichts, unterstreichen beide. Der VdK-Kreisverband Saarlouis hat nach eigenen Angaben 6400 Mitglieder in 40 Ortsvereinen.

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