Projekt Palais Saarfürst in Merzig ist geplatzt

Merzig. Es ist nur ein dürrer Satz, der ein mit großen Erwartungen gespicktes Projekt zu Grabe trägt: "Sehr geehrter Besucher, wir bedanken uns für Ihr Interesse an unserem Wohnprojekt Palais Saarfürst in Merzig und bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass das Bauvorhaben aus wirtschaftlichen Erwägungen leider nicht weiter verfolgt wird

Merzig. Es ist nur ein dürrer Satz, der ein mit großen Erwartungen gespicktes Projekt zu Grabe trägt: "Sehr geehrter Besucher, wir bedanken uns für Ihr Interesse an unserem Wohnprojekt Palais Saarfürst in Merzig und bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass das Bauvorhaben aus wirtschaftlichen Erwägungen leider nicht weiter verfolgt wird." Zu lesen ist dies auf der Internetseite www.palais-saarfürst.de, wo bis zuletzt für einen ehrgeizigen Versuch geworben wurde, das brach liegende Gelände der Saarfürst-Brauerei in der Merziger Stadtmitte neu zu erschließen. 48 hochwertige Wohnungen in unmittelbarer Citynähe wollte die Ottweiler Baugesellschaft (OBG) über eine Tochterfirma in vier Wohnblocks dort errichten. Die Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 80 und 145 Quadratmetern sollten als Eigentumswohnungen vermarktet werden. Insgesamt 10,5 Millionen Euro wollte die OBG-Projektgesellschaft in die Erschließung des Geländes investieren.Doch dieses Vorhaben ist gescheitert, wie gestern der Merziger Oberbürgermeister Alfons Lauer bestätigte. Die OBG-Projekt habe die Aufgabe des Vorhabens in einem Schreiben an die Stadt so begründet: "Trotz intensiver Anstrengungen aller beteiligten Partner ist es in den zurückliegenden Monaten nicht gelungen, die für eine Realisierung des Palais Saarfürst erforderliche Anzahl von Wohnungen zu vermarkten." Offenbar ist es nicht gelungen, genug Interessenten für die Wohnungen, die zwischen 158 000 und 400 000 Euro hätten kosten sollen, zu finden. Wie der OB gegenüber der SZ erklärte, sehe er eine wesentliche Ursache für die nicht zufrieden stellende Resonanz in der allgemeinen Wirtschaftskrise und der damit einhergehenden Zurückhaltung bei Kauf- beziehungsweise Investitionsentscheidungen. Auch eine neuerliche Werbekampagne kurz vorm Jahreswechsel hatte offenbar nicht den gewünschten Erfolg gebracht. In dem Schreiben der OBG-Projekt heißt es nach Auskunft der Stadt: "Aufgrund des bisherigen Verlaufs der Vermarktung haben wir uns dazu entschlossen, das Projekt nach dem Jahreswechsel einzustellen."

 Bei der Projektvorstellung im Mai 2009 herrschte noch viel Zuversicht, auch bei Merzigs OB Lauer (2. von rechts). Foto: SZ

Bei der Projektvorstellung im Mai 2009 herrschte noch viel Zuversicht, auch bei Merzigs OB Lauer (2. von rechts). Foto: SZ

Der Merziger OB bedauerte das Scheitern des Vorhabens. Er weist in seiner Stellungnahme darauf hin, dass auch die kostenträchtige Beseitigung oder Integration der auf dem Saarfürst-Gelände stehenden Markthalle ein bedeutendes Hindernis für eine erfolgreiche Vermarktung des Geländes sei. Hier wolle die Stadt den Hebel für die zukünftige Entwicklung des Geländes, das sich im privaten Besitz der Solid Grund GmbH befindet, ansetzen. Entsprechende Sondierungsgespräche mit dem für Städtebau zuständigen Umweltministerium seien bereits geführt beziehungsweise stünden an. Bei der Projektvorstellung im Mai 2009 hatte Oberbürgermeister Alfons Lauer noch von einem "Meilenstein in der Stadtentwicklung" gesprochen. Daraus ist, so sieht es aus, nunmehr ein Trümmerhaufen geworden.

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