Homburg. Er stammte aus dem Badischen, studierte in Tübingen, Zürich und Düsseldorf, doch Homburg und der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes war Professor Gustav Adolf Jutzler (Foto: SZ/Uni-Archiv) seit Jahrzehnten eng verbunden. Am vergangenen Montag ist er im Alter von 83 Jahren gestorben. Nach Homburg kam er 1957. Hier wandte er sich schnell der Nierenheilkunde und der Dialyse-Forschung zu. So war er in Deutschland einer der ersten, der 1958 eine so genannte Peritoneal-Dialyse machte. Im Januar 1972 wurde der Professor für Innere Medizin zum Direktor der Abteilung für Dialyse und Nephrologie der Medizinischen Universitäts- und Poliklinik bestellt. Diese prägte er, bis er 1990 in den Ruhestand ging. Von 1973 bis 1975 war er zudem Dekan der Medizinischen Fakultät der Saar-Uni. Gewürdigt wurden seine Verdienste unter anderem mit der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland und der Nils-Alwall-Medaille in Gold der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Nephrologie. Als er zu seinem 80. Geburtstag im saarländischen Ärzteblatt gewürdigt wurde, war er selbst schon schwer krank. Zitiert wurde er hier mit einem Vortrag über "Sterben und Tod im Krankenhaus, Hospiz oder Zuhause". Dort warb er auch für Verantwortung und Bescheidenheit. Denn sie "könnten uns zum Beispiel davon befreien, zwanghaft von uns zu erwarten und von der Gesellschaft zu fordern, selbst alles und ein jedes Wünschbare in diesem Leben erleben und verwirklichen zu müssen. Dies könnte uns mehr Gelassenheit schenken und uns befähigen, Schicksal anzunehmen und es veranworten in der Freiheit der bestehenden Begrenzungen zu gestalten." red