Posaunen-Trio überzeugte im Künstlerhaus
Saarbrücken. Zwei Premieren in einer gab es am Mittwoch bei der KünstlerHausMusik. Christof Thewes (Posaune), bekanntester New- und Free-Jazzer mit saarländischem Geburtsschein, hatte sein spätes Debüt bei der traditionsreichen Reihe improvisierter Musik
Saarbrücken. Zwei Premieren in einer gab es am Mittwoch bei der KünstlerHausMusik. Christof Thewes (Posaune), bekanntester New- und Free-Jazzer mit saarländischem Geburtsschein, hatte sein spätes Debüt bei der traditionsreichen Reihe improvisierter Musik. Brandneu war Thewes' Formation "Posaunenglanzterzett" mit dem in Berlin lebenden Matthias Müller (Posaune) und Johannes Bauer (Posaune), einem der Pioniere der Improvisationsszene in der DDR.Beide Thewes-Mitspieler sind bei den Konzerten im Atelier in der Karlstraße längst keine Unbekannten mehr, der Auftritt im Dreier war aber eine Jungfernfahrt. Befürchtungen von Gastgeber Hans Husel hinsichtlich des Publikumszuspruchs bewahrheiteten sich nicht - kurz vor Veranstaltungsbeginn füllten sich die Zuhörerreihen rapide.
Frische und kurzweilige Improvisationskunst wurde in zwei Stunden geboten, von drei Posaunisten, die auf Augenhöhe jazzten und das noch junge Miteinander sichtlich und hörbar genossen.
Da stimmte das Verhältnis von Sponaneität und Konzeption, von Emotionalität und Überblick, es fehlte nicht an dezidierten Klangfarben: von perkussiven Luftgeräuschen und Pianopassagen mit träge aneinander reibenden Liegetönen bis zum mächtigen phonstarken Posaunenchor.
Zum einen brachten Bauer/Müller/Thewes bei Alleingängen ihre ganz persönlichen Handschriften eingehend zur Geltung und nützten darüberhinaus die Kommunikationsvarianten der Besetzung. Immer wieder flossen Linien zu wirkungsvollen gemeinsamen Gesten und Ballungen zusammen. Riesenapplaus für einen Abend, der bald auch auf CD zu hören sein wird: Thewes' "Undertone Project"-Partner Martin "Schmiddi" Schmidt war vor Ort und zeichnete die Improvisationen für "Gligg-Records", das neue gemeinsame Label der beiden, auf. uhr
