Polizei nimmt mutmaßlichen Messerstecher in Lebach festkulturamt

Lebach. Die Lebacher Polizei hat am Freitag einen mutmaßlichen Messerstecher festgenommen, der wochenlang untergetaucht war. Der 21-jährige Kurde wurde per Haftbefehl gesucht und soll Anfang September auf einen Landsmann (19) im Landesflüchtlingslager Lebach mit einem Messer eingestochen haben

Lebach. Die Lebacher Polizei hat am Freitag einen mutmaßlichen Messerstecher festgenommen, der wochenlang untergetaucht war. Der 21-jährige Kurde wurde per Haftbefehl gesucht und soll Anfang September auf einen Landsmann (19) im Landesflüchtlingslager Lebach mit einem Messer eingestochen haben.Das Opfer wurde dabei so schwer an der Halsarterie verletzt, dass die Ärzte sein Leben laut Polizei nur durch eine Notoperation retten konnten. Der 21-Jährige sitzt nun in der Justizvollzugsanstalt Saarbrücken.

Ende Oktober hatte der Saarländische Flüchtlingsrat (SFR) gegenüber unserer Zeitung eine mangelnde psycho-therapeutische Versorgung der Bewohner des Aufnahmelagers Lebach moniert.

Die Psychotherapeutin Juliane Grodhues sagte damals, viele Flüchtlinge seien depressiv und nervös, weil sie Gewalt, Folter, Gefängnisaufenthalte und Demütigungen erlebt hätten. Notwendig seien "aufsuchende" psychotherapeutische Strukturen. Hier geschehe bisher zu wenig. Die Flüchtlinge litten unter ständiger Angst vor einer Abschiebung, könnten kein selbstbestimmtes Leben führen und reagierten darauf nicht selten mit "sozialem Rückzug, Aggressionen und Widerständigkeit". red

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