Polizei muss 820 Mal ausrücken

Saarbrücken. Explosionen, Brandstiftungen und ein betrunkener Pistolero haben die Polizei in der Silvesternacht in Atem gehalten. Insgesamt 820 Mal mussten die Beamten ausrücken - keine Seltenheit an diesem Datum, wie das Lagezentrum mitteilte. Doch nicht nur die Menge, auch die Art der Einsätze unterscheidet sich manchmal von anderen Tagen

Saarbrücken. Explosionen, Brandstiftungen und ein betrunkener Pistolero haben die Polizei in der Silvesternacht in Atem gehalten. Insgesamt 820 Mal mussten die Beamten ausrücken - keine Seltenheit an diesem Datum, wie das Lagezentrum mitteilte. Doch nicht nur die Menge, auch die Art der Einsätze unterscheidet sich manchmal von anderen Tagen. So wurde ein 50-Jähriger aus Bous in Großrosseln schwer verletzt, weil er zusammen mit einem 44-Jährigen Luftballons mit einem hochexplosiven Gasgemisch gefüllt hatte. Die Explosion der Ballons zerstörte auch eine halbe Hauswand.

Zigarettenautomat gesprengt

In Saarbrücken sprengten unbekannte Täter einen Zigarettenautomaten in der Bahnhofstraße. Als die Polizei eintraf, waren mehrere Personen dabei, Zigarettenpäckchen aus dem Automaten zu stehlen. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von mehreren Tausend Euro. Insgesamt drei Täter - Jugendliche aus Saarbrücken - konnten festgenommen werden. Ob diese auch die Explosion auslösten, müsse noch ermittelt werden, hieß es. Feuerwehrleute entfernten den kaputten Automaten mit einem Trennschleifer von der Wand. Die Polizei nahm den Automaten zur Spurensicherung mit.

In der Silvesternacht wurde auch nicht nur mit Raketen geschossen: Ein betrunkener Mann feuerte in Lebach in der Poststraße mit einer Schreckschusswaffe auf Passanten. Die herbei gerufene Polizei stellte zudem fest, dass der Mann keine Erlaubnis zum Führen der Schreckschusswaffe besitzt. In Kirkel wurde mit Signalmunition geschossen, die dem Waffengesetz unterliegt. Ein mit offener Flamme brennender Signalkörper, der an einem kleinen Fallschirm hing, verfing sich beim Herabfallen an einem Wohnwagen und beschädigte diesen durch die Brandhitze. Es entstand erheblicher Sachschaden.

Zweimal mussten die Beamten wegen Brandstiftung ausrücken: In einer Spielhalle in Kleinblittersdorf entstand ein Sachschaden in Höhe von 25 000 Euro. Unbekannte hatten Brandbeschleuniger in das Casino geworfen, in dem sich zu diesem Zeitpunkt niemand mehr aufhielt. Die Ermittler haben Sachverständige hinzugezogen. Über den oder die Täter gibt es noch keine Informationen. Hinter dem Edeka-Markt in Friedrichsthal zündeten Unbekannte einen Stapel von Holzpaletten, Papier und Pappe an. Durch das Feuer wurde die Fassade und eine Tür des Einkaufsmarktes beschädigt.

Ein Dachstuhlbrand in Beckingen wurde dagegen vermutlich durch eine Rakete verursacht. Nachbarn sahen die hohen Flammen und alarmierten die Feuerwehr. Die Hausbewohner waren auf einer Feier bei Bekannten. Ein Nachbar musste jedoch aufgrund der Aufregung wegen Herzproblemen notärztlich behandelt werden.

Laternen ausgetreten

Außerdem ermittelt die Polizei seit gestern in Steinrausch gegen unbekannte Jugendliche wegen Sachbeschädigung. Ein Anwohner beobachtete die jungen Leute dabei, wie sie in der Berliner Allee gegen Laternen traten, so dass diese ausgingen.

In Saarbrücken-Dudweiler wurden zwischen Sonntag und Montag in der Sandstraße zum wiederholten Mal die Reifen eines dort abgestellten Fahrzeugs zerstochen. Einen eher ungewöhnlichen Fall von Diebstahl gab es in Friedrichsthal: Dort wurden von einem Firmengelände zwischen dem 27. und dem 31. Dezember fünf Propangasflaschen gestohlen. Wie die Polizei weiter mitteilte, war das nicht der erste Diebstahl dieser Art. Bereits zuvor entwendeten Unbekannte Propangasflaschen nicht nur auf dem Firmengelände sondern auch an einer Total-Tankstelle in der Nähe der Firma. red

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