Polizei-Inspektion Köllertal macht nachts zu

Heusweiler · Die saarländische Polizei baut bis zum Jahr 2020 etwa 300 Stellen ab – und muss ihr Personal effektiver einsetzen. Große Dienststellen werden größer, kleine, wie Heusweiler, verlieren an Bedeutung.

. Die Bürger im Köllertal können sich darauf einstellen, dass die Polizei-Inspektion mit Sitz in Heusweiler nicht mehr jeden Tag rund um die Uhr besetzt sein wird. Zum 28. Oktober wird eine weitere Stufe der Organisationsreform der saarländischen Polizei in die Tat umgesetzt. Und ein Bestandteil dieser Reform wird sein, dass nicht mehr alle 20 Polizei-Inspektionen im Lande sieben Tage lang 24 Stunden da sind. Nur noch elf werden auf Dauer ständig dienstbereit sein und personell entsprechend ausgestattet werden, die kleineren Inspektionen - "B-Inspektionen" - werden "potenzielle Schließzeiten" haben, wie Landespolizeipräsident Norbert Rupp gestern auf einer Pressekonferenz in Saarbrücken mitteilte. Diese Schließzeiten liegen von Mitternacht bis sechs Uhr und zwar von einschließlich Sonntag bis Donnerstag. Das sind die Tage, an denen die Polizei erfahrungsgemäß am wenigsten gefordert ist und um Hilfe gebeten wird.

Die Inspektion Köllertal zählt neben ihren Pendants in Nohfelden-Türkismühle, Bous und Blieskastel zu den kleinsten der neun "B-Inspektionen", die als erste von Schließungen betroffen sein werden. Bereits seit mehreren Monaten werden die Altersabgänge dieser Dienststellen nicht mehr durch neu eingestellte Beamte ersetzt und damit quasi auf diesen Schritt vorbereitet.

Wie Norbert Rupp und auch Innenministerin Monika Bachmann (CDU) ankündigten, ist mit den ersten Schließungen, die zunächst allerdings jeweils nur eine Nacht dauern sollen, Anfang Dezember zu rechnen.

Für Sicherheit und Ordnung anstelle der gewohnten "stationären" Polizei soll in diesen Stunden ein sogenanntes "Interventions-Kommando" sorgen, das von Bereitschaftspolizei sowie von benachbarten A-Inspektionen (Lebach, Sulzbach, Völklingen) gestellt wird. Die Polizeiführung versicherte, dass die Zahl der Kommandos auf den Straßen künftig nicht geringer sein werde als heute.

Geklärt werden muss noch, wer auf die Räume der Inspektion Köllertal mitsamt Waffen, Geräten und Akten aufpasst, wenn sie nachts geschlossen sind. Entweder muss dies ein Polizist übernehmen oder ein Wachdienst. In letztem Fall müsste die Wache für 30 000 Euro Kosten zusätzlich um ein "Verwahrgelass" ergänzt werden. Aufgelöst wird zum 28. Oktober der Kriminaldienst Heusweiler. Die mittelschwere Kriminalität (Gewalt, Eigentum, Vermögen, Fälschung) wird von Lebach aus bearbeitet.

Neu geschaffen wird ein Ermittlungs- und Servicedienst, der auch Anzeigen aufnimmt, verhört und den Wach- und Streifendienst in der Folge-Sachbearbeitung der einfachen Kriminalität entlasten soll.

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