Wurden die Einbrecher geblitzt? Polizei erhöht Schutz vor Haus der Ministerpräsidentin

Püttlingen · Nach dem Einbruch in das Haus der saarländischen Regierungschefin Annegret Kramp-Karrenbauer gibt es erste Hinweise auf Tatverdächtige. Möglicherweise wurden die Einbrecher geblitzt. Die Ermittlungen dauern an. Die Polizei hat den Sicherheitsschutz vor dem Haus jetzt erhöht.

Die Blitzersäule Am Heidknüppel bei der Montage 2016.

Die Blitzersäule Am Heidknüppel bei der Montage 2016.

Foto: BeckerBredel

Wurden die Einbrecher, die am Mittwochabend zwischen 17 und 20 Uhr das Privathaus von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) heimgesucht haben, bei der An- oder Abfahrt als Temposünder geblitzt? Diese Frage versuchen die Ermittler des Landespolizeipräsidiums nach SZ-Informationen mit Nachdruck zu klären. Denn: In unmittelbarer Nähe des Hauses im Wohngebiet „Am Heidknüppel“ hat die Stadt Püttlingen zwei stationäre Blitzer installiert. Die Aufnahmen, die diese Anlagen in der Tempo-30-Zone am Mittwoch gespeichert haben, werden jetzt auch nach kriminalistischen Kriterien ausgewertet. Zudem gibt es nach Angaben von Polizeisprecher Georg Himbert erste Hinweise aus der Bevölkerung auf mögliche Tatverdächtige. Die Auswertung der am Tatort gesicherten Spuren, darunter soll auch DNA-Material sein, ist noch nicht abgeschlossen.

Die Einbrecher haben – wie berichtet – ein Fenster auf der Rückseite des Gebäudes aufgehebelt und verschafften sich so Zugang. Dass der Hund der Familie zu diesem Zeitpunkt alleine im Haus war, scheint die Täter nicht gestört zu haben. Sie erbeuteten einen geringen dreistelligen Geldbetrag und einige Schmuckstücke, die in erster Linie Erinnerungswert haben. Kurze Zeit bevor und wohl auch nach dem Einbruch muss ein Streifenwagen der Polizei das Haus noch überprüft haben. So schreiben es jedenfalls die für die Regierungschefin angeordneten Schutzmaßnahmen vor. Demnach muss das Objekt stündlich, allerdings nicht in gleichen Abständen, von einem Streifenwagen angefahren werden. Diese Aufgabe teilen sich die Inspektionen Köllertal und Völklingen. Jetzt wurde der Objektschutz für das Eigenheim der Politikerin erhöht. Mindestens zwei Mal innerhalb von 60 Minuten ist eine Streife vor Ort. Die Polizei überprüft übrigens routinemäßig in unregelmäßigen Abständen Wohnungen und Häuser aller saarländischen Regierungsmitglieder, sowie von Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU), Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) und von dem Linken-Paar Oskar Lafontaine und Sarah Wagenknecht.

Unabhängig davon werden bei den Politikern nach Gefährdungsanalysen Personenschützer eingesetzt. Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer wird in der Regel bei allen dienstlichen und vielen privaten Anlässen von Sicherheitsbeamten begleitet. Ein Personenschützer hat am Mittwoch nach dem Einbruch den Notruf ausgelöst. Ein Sohn der Familie hatte die Tat entdeckt und wollte seine Eltern informieren. Unmittelbar erreichte er eine Mitarbeiterin, die den Personenschutz einschaltete.

Kramp-Karrenbauer selbst sagte, nach dem Vorfall werde die Familie nach Beratung durch die Polizei sicherheitstechnisch aufrüsten.

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