Politik strebt Versöhnung mit Jägerschaft an

Schiffweiler. Nach etwa sechs Monaten ohne Landesjägermeister hat die saarländische Jägerschaft den Biogeographen Daniel Hoffmann an die Spitze ihrer Vereinigung gewählt

 Einstimmig gewählt: der neue Landesjägermeister Daniel Hoffmann (Mitte). Foto: Andreas Engel

Einstimmig gewählt: der neue Landesjägermeister Daniel Hoffmann (Mitte). Foto: Andreas Engel

Schiffweiler. Nach etwa sechs Monaten ohne Landesjägermeister hat die saarländische Jägerschaft den Biogeographen Daniel Hoffmann an die Spitze ihrer Vereinigung gewählt. Beim Landesjägertag auf dem Gelände des Gondwana-Parks in Landsweiler-Reden bestimmten am Samstag die Mitglieder den einzigen Kandidaten einmütig (mit einer Enthaltung) zum neuen Landesjägermeister der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS). Zu seinen Stellvertretern wurden Josef Schneider, Edgar Kuhn und Armin Birk gewählt. Hoffmann kündigte an, dass es mit ihm keinen "monarchischen Führungsstil" und auch keinen unsachlichen Ton geben werde. Sollte hierzulande das Jagdgesetz von der neuen Landesregierung geändert werden, so werde die VJS mit derzeit rund 3400 Mitgliedern entsprechend agieren und Forderungen anbringen, kündigte Hoffmann an. Zunächst wollte sich Hoffmann aber allen Parteien im Saarland vorstellen und dabei erläutern, wie die Jagd funktioniert, sagte er gegenüber unserer Zeitung.Zu Gast beim Landesjägertag war Justiz-Staatssekretär Wolfgang Schild (CDU), der die wegen der anhaltenden Koalitionsverhandlungen verhinderte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) vertrat. In seiner Rede räumte Schild ein, dass das unter der Anfang Januar zerbrochenen Jamaika-Regierung geplante neue Jagdgesetz zu "Unruhe, Unsicherheit und Missmut" in der Jägerschaft geführt habe. Darunter hätten auch die Beziehungen der Jäger zu Teilen der Politik gelitten. Er gehe aber davon aus, dass "diese turbulente Zeit" nun beendet sei und hoffe auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der zukünftigen Ausschüsse des Umweltministeriums und der Jägerschaft. "Wer das Gespräch mit der Politik sucht, wird Gesprächspartner finden", kündigte Schild an - was die rund 650 versammelten Jäger zu tosendem Applaus veranlasste. Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer habe unlängst bei der Tagung der Kreisjägermeister und Hegeringleiter erklärt, mit dem bestehenden Jagdgesetz sei "eine vernünftige Grundlage" geschaffen worden, berichtete Schild. Für den Fall, dass künftig aufgrund von veränderten Umweltbedingungen Änderungen am Jagdgesetz erforderlich seien, so werde man die VJS von Anfang an in den Entscheidungsprozess einbinden.

Der CDU-Landtagsabgeordneter Günter Heinrich erklärte, dass das Saarland kein neues Jagdgesetz brauche. "Wir haben ein gutes Jagdgesetz", so Heinrich. Der SPD-Landtagsabgeordnete Magnus Jung wies darauf hin, dass nach der Debatte um das Jamaika-Jagdgesetz ein "neues Miteinander von Politik und Jägerschaft" vonnöten sei. Die Leistungen der Jäger verdienten wieder Anerkennung und Wertschätzung, so Jung. Auch Birgit Huonker (Die Linke) betonte, ihre Fraktion vertrete nach wie vor die Position, dass es keinen Änderungsbedarf am Jagdgesetz gebe.

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