Platter Text zu heißem Sound

Sulzbach. Ganz entspannt sitzen sie da. Neun der insgesamt zehn Musiker der Band "Die Konsorten" lassen in ihrem Proberaum ein SZ-Interview über sich ergehen. Der Raum sieht genauso aus, wie man sich den Proberaum einer Band vorstellt. Nein, nicht versifft

 Die Band in ihrem Probenraum in Neuweiler. Foto: Zenner

Die Band in ihrem Probenraum in Neuweiler. Foto: Zenner

Sulzbach. Ganz entspannt sitzen sie da. Neun der insgesamt zehn Musiker der Band "Die Konsorten" lassen in ihrem Proberaum ein SZ-Interview über sich ergehen. Der Raum sieht genauso aus, wie man sich den Proberaum einer Band vorstellt. Nein, nicht versifft. Aber voll mit allerlei Utensilien für den musikalischen Gebrauch, die nach einer charmanten wie alternativen "Ordnung" verstaut wurden. Doch wie bei allen Musikgruppen zählt nur das, was sie produziert. Und "Die Konsorten" haben etwas produziert - nämlich ihr erstes eigenes Album. Der Titel passt: "Uff Platt" heißt die Platte, auf der Sänger Patric Schmelzer ausschließlich auf saarländisch, also "uff platt" singt. Morgen beginnt um 19 Uhr im Kolpinghaus in Fischbach die offizielle Release-Party, wo man sich das Debut-Album auch kaufen kann. Karten für die Veranstaltung gibt es an der Abendkasse oder direkt bei der Band (www.saargold-konsorten.de)."Am Anfang war es ein Kampf", erinnert sich Schmelzer, der zusammen mit seinen Brüdern Robin (Saxophon) und Sebastian (Schlagzeug) schon länger Musik macht, an die Zeit vor drei Jahren. Damals stießen nach der Gründung 2007 drei weitere Bläser zur Band. "Teilweise kommen die aus einer anderen Ecke des Saarlandes und sprechen verschiede Wörter anders aus", erklärt Schmelzer lachend. Die Einwände wurden stets mit einem beherzten: "so saht ma das awwer bei uns" abgeschmettert und seither ist klar: Die Band singt auf "Saarbrigger Platt". Das aber nicht nur im Großraum Saarbrücken, wo die Gruppe ihre Wurzeln hat. Sogar bis über die Grenzen des Saarlandes hinaus haben es die Konsorten geschafft. Bisheriger Höhepunkt ihrer Karriere: Ein gemeinsames Konzert mit der Kölner Kult-Band "De Brings", die - wie die Konsorten - vornehmlich in der Karnevalzeit aktiv ist. Zum Konzert kamen vor einem Jahr 2000 Leute in den Lockschuppen nach Gerolstein.

Texte auf platt zu schreiben ist für Patric Schmelzer, alias "Ric Konsort", nahezu einfach. "Wenn man so schreibt, wie einem de Schnawwel gewachs is, ist man auch authentischer." Dabei soll nur die Sprache - nicht etwa der Inhalt oder die Musik platt sein. Gitarrist Matthias Munz ("Matze Konsort") erklärt: "Teilweise ist das, was wir heute machen, musikalisch anspruchsvoller, als die Lieder, die wir früher geschrieben haben." Sein Gitarren-Mitstreiter "Dr. Krause Konsort", gibt ihm Recht: "Es ist auch nicht so, dass wir die Lieder nicht erzwingen. Wir probieren viel aus, und wenn dann ein Lied dabei ist, das uns gefällt, sagen wir: Das ist es!" Wer was schreibt, ist nicht festgelegt, aber: "Die Kreativen sind auf jeden Fall unsere Gitarristen und unser Sänger Patric, der für dieses Album allein zwei Lieder komplett selbst geschrieben hat", lobt "Schmalle Konsort" Sebastian Schmelzer.

Dass sie überhaupt eigene Songs schreiben liegt an dem positiven Zuspruch, den die Karnevalsmusiker bekamen, als sie zunächst mit Cover-Versionen anfingen. Das Bauen eigener Lieder hat sich auf Dauer durchgesetzt. Ob sie aber wieder fünf Jahre brauchen, um ein Album zu produzieren? "Nä", verspricht "Schmalle Konsort" und verkündet: "Jetzt simmer drin, jetzt geht's schneller!"

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