Plastik für einen besonderen Ort

Saarbrücken. "Der Standort ist für mich sehr wichtig", erklärt der Plastiker Seiji Kimoto. "Ich kann nicht einfach etwas irgendwo abstellen", setzt er nach und schaut auf seine Arbeit. Spanplatten sind übereinander gestapelt und zugeschnitten. Es bildet sich eine Rundform von mehr als zwei Metern Durchmesser, zwei Hände greifen ineinander

Saarbrücken. "Der Standort ist für mich sehr wichtig", erklärt der Plastiker Seiji Kimoto. "Ich kann nicht einfach etwas irgendwo abstellen", setzt er nach und schaut auf seine Arbeit. Spanplatten sind übereinander gestapelt und zugeschnitten. Es bildet sich eine Rundform von mehr als zwei Metern Durchmesser, zwei Hände greifen ineinander. Die Mitte des Kreises ist freigeschnitten. Holzspäne auf dem Boden verweisen auf mehrstündige Arbeit. Die ereignete sich nicht im "Irgendwo", sondern im Pausenfoyer des BBZ Paul-Schmook-Straße in Malstatt. Hier arbeitet der in Wiebelskirchen lebende Künstler seit drei Wochen. Auf Einladung des Vereins Ramesch, Forum für interkulturelle Begegnung, hat er hier sein Atelier auf Zeit geöffnet. Denn zu den Aufgaben des Vereins gehört es, Begegnungen zwischen den Kulturen zu ermöglichen, wobei die Kunst eine wichtige Rolle spielt. Mit Unterstützung von Saartoto und dem Kultusministerium konnte Seiji Kimoto sein Projekt in dem Berufsbildungszentrum umsetzen. Hier werden angehende Designer, Raumgestalter, in jedem Fall junge Menschen, auf einen kreativen Beruf vorbereitet. Dafür stehen die ineinandergreifenden Hände. Sie stellen den Bezug zum Ort her, wo die "Idee und deren Umsetzung" Thema ist. Der Stein und das Seil als für Kimoto vertraute Motive fehlen auch hier nicht. Wie stets leben sie von ihrer Mehrfachbedeutung, bestätigt Seiji Kimoto, der 1967 im Alter von 30 Jahren aus Osaka ins Saarland kam. Der Stein als Zeichen des Widerstands, aber zugleich als Fundament, auf das einer bauen kann, auf dem etwas Neues entsteht. In gleicher Absicht setzt Kimoto auch die Grundformen - Kreis und Viereck - ein. Sie verweisen auf den Ort und dessen Anspruch, jungen Menschen die Grundlagen für kreative Berufe zu vermitteln. Seine Arbeit gibt dafür ein Beispiel. Diesen Prozess offen zu zeigen, hat ihn hierher und ins Gespräch mit den Schülern gebracht. Sie fragten ihn über seine Arbeit, halfen beim Leimen der Holzplatten, erzählt er. Die voraussichtlich nach den Osterferien fertig gestellte Plastik wird in der Schule bleiben, sagt Seiji Kimoto und weiß genau, wo sie dort stehen soll. Schließlich hat er sie für diesen Ort gemacht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort