Pläne für Baumwollspinnerei sind bald am Ziel

St. Ingbert. Das St. Ingberter Rathaus weist seit einige Tagen in der ersten Etage ein spezielles Zimmer für die "Projektgruppe Baumwollspinnerei" aus. In Zimmer 114, wo Pläne und Zeichnungen des Gebäudes an einem Stellbrett sowie aktuelle Vertragsentwürfe an der Wand hängen, treffen sich die mit Großprojekt befassten Mitarbeiter fast täglich mit OB Georg Jung

 Umbau der Baumwollspinnerei startet nach den Ferien. Foto: SZ

Umbau der Baumwollspinnerei startet nach den Ferien. Foto: SZ

St. Ingbert. Das St. Ingberter Rathaus weist seit einige Tagen in der ersten Etage ein spezielles Zimmer für die "Projektgruppe Baumwollspinnerei" aus. In Zimmer 114, wo Pläne und Zeichnungen des Gebäudes an einem Stellbrett sowie aktuelle Vertragsentwürfe an der Wand hängen, treffen sich die mit Großprojekt befassten Mitarbeiter fast täglich mit OB Georg Jung. Dass dieses Büro direkt neben den OB-Räumen liegt, ist dabei kein Zufall, sondern genauso gewollt. Auch kein Zufall war es, just in diesem Rathauszimmer eine "frohe Kunde" zur Baumwollspinnerei weiterzugeben.

Denn die Stadt hat vom Land weitere 1,36 Millionen Euro als Zuschuss für die Wollspinnerei erhalten. "Das Geld stammt aus verschiedene Fördertöpfen, die das Innenministerium über die Ressortgrenzen hinweg koordiniert hat", sagte Jung. Wie schnell dieser finanzielle Segen genehmigt war, verdiene nach Einschätzung des St. Ingberter Verwaltungschefs "höchsten Respekt". Umgekehrt zeige auch dieser Zuschuss, "wie wichtig der Landesregierung dieses kulturelle Projekt ist".

Der OB rechnete vor: Mit dem neuen Zuschuss steigt die Gesamtförderung ("reiner Zuschuss") für die Baumwollspinnerei von zuvor rund 4,8 auf 6,16 Millionen. Der Eigenanteil der Stadt an dem Bau- und Kulturprojekt, der bisher bei rund 2,5 Millionen Euro lag, klettert auf 2,64 Millionen. Jung: "Wir haben uns nicht verrechnet, das stimmt so. Der Eigenanteil der Stadt liegt für den jüngsten Zuschuss nur bei etwa 140 000 Euro, allein das macht diese Zuwendung doppelt schön."

Das zusätzliche Geld soll jetzt schnellstmöglich arbeiten. "Seit mindestens zehn Jahren bin ich auf die verschiedenste Art mit dem Projekt Baumwollspinnerei verbunden", erläuterte Jung. Aber nun sieht der Rathauschef endlich den Zeitpunkt, wo sich dort "alle Pläne und Ideen verdichten und konkret werden". Das gelte auch für die Vertragsverhandlungen zwischen der Stadt und dem Besitzer der Baumwollspinnerei, Werner Deller, die unmittelbar vor dem Abschluss stünden. "An diesem Abschluss wird mit Hochdruck gearbeitet, notarielle Entwürfe liegen vor. Der Vertrag wird zum Ende der Sommerferien unterzeichnet sein", beschrieb der OB, wie nah die Zielgerade für das Projekt inzwischen sei.

Klare Vorstellungen geben die Pläne im Zimmer 114 auch, was mit dem jüngsten Fördergeld passieren soll: "Die neue Mittel werden wir insbesondere nutzen, um die städtische Musikschule in die Baumwollspinnerei zu integrieren." Das nun auch deren Einzug in das Gebäude klar sei, begrüßt der OB außerordentlich: "In diesem Angebot ist viel Bewegung drin, das tut diesem Ort gut." Der St. Ingberter Öffentlichkeit werde hoffentlich bald bewusster sein, dass im Karree Wollbach-/Alte Bahnhofstraße etwas Außerordentliches entstehe: "Dieses Projekt, in dem Kultur und Bildung zusammenwachsen können, wird viel Beachtung finden." In die gleiche Kerbe schlug Baudirektor Martin Ruck: "Mit einer Anlaufstelle für die Biosphäre wird auch dieses Thema in der Baumwollspinnerei aufgegriffen. Dieses alte, einzigartige Industriegebäude verweist wie keine andere Stelle auf eine gelebte Stadt-Land-Beziehung, die wir in der Biosphäre stärken wollen."

Die genauen Pläne, insbesondere Zeitpläne, für die Baumwollspinnerei sollen unmittelbar nach den Ferien dem Stadtrat und der Öffentlichkeit vorlegt werden.

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