Ping Pong bei "ding dong"

Saarbrücken. Spielen ist erlaubt im Museum Gosz - und das nicht nur im übertragenen Sinn. Denn inmitten des großen Ausstellungsraumes in der Eisenbahnstraße zeigt eine Tischtennisplatte mit Schlägern und Bällen, dass Spiel und Kunst sich hier verbinden

Saarbrücken. Spielen ist erlaubt im Museum Gosz - und das nicht nur im übertragenen Sinn. Denn inmitten des großen Ausstellungsraumes in der Eisenbahnstraße zeigt eine Tischtennisplatte mit Schlägern und Bällen, dass Spiel und Kunst sich hier verbinden. "Die Platte gliedert den Raum formal und ist eine Metapher für die Situation", erklärt Gabriele Langendorf, Professorin für Malerei an der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBK). Wie beim "Ping Pong" geht es um das Hin und Her, um Austausch und Wettbewerb, aber auch um die Freude am Spiel wie in der zugehörigen Ausstellung mit dem Titel "ding dong". An einer Wand sind 13 Studenten-Arbeiten aus dem Mainzer Atelier von Professor Anne Berning zu sehen - an der Wand gegenüber 21 Studenten-Arbeiten aus Langendorfs Saarbrücker Atelier. "Im letzten Sommer besuchten wir im Rahmen einer Exkursion die Malereiklasse meiner Mainzer Kollegin und hatten schon bald die Idee, den Gegenbesuch mit einem gemeinsamen Projekt zu verbinden", so Langendorf. Die Weichen waren gestellt für diese studentische Gemeinschaftsausstellung, mit der viele der insgesamt 34 Teilnehmer ihre Werke zum ersten Mal im öffentlichen Ausstellungsbetrieb präsentieren. "Eine wichtige Sache", weiß Malgorzata Sztremer, die das Museum Gosz seit knapp einem Jahr gemeinsam mit Andreas Golczewski leitet. "Man lernt mit Konkurrenz und mit Kritik umzugehen, aber auch, dass alle im gleichen Boot sitzen". Der Saarbrücker Professorin ist der soziale Aspekt des Miteinanders besonders wichtig, denn sie weiß um die Bedeutung gegenseitiger Unterstützung und gemeinsamer Aktionen. Einige hat sie während ihrer eigenen Studienzeit miterlebt und versucht nun, ihren Studenten etwas davon weiterzugeben. "Kontakte, Netzwerke, auch überregional", das schwebt ihr vor - und eine Ausbildung, welche die Studierenden angemessen auf ihren Beruf vorbereitet. Und dazu gehört eben auch eine solche Ausstellung, für die es sich an Vorgaben zu halten galt: Werke, die nicht größer als 50 Zentimeter sein durften, von ihr ausgewählt und nach ihrer Vorstellung innerhalb kürzester Zeit aufgehängt wurden - "wie im wirklichen Leben". So ist eine Ausstellung zustandegekommen, die einen schönen Einblick in das an beiden Hochschulen weit gefasste Feld der Malerei bietet, ohne dabei eine besonders hervorzuheben. Gleichwertig und doch ganz unterschiedlich präsentieren sich die Gemälde auf Leinwand, auf Pappe und Papier, die Zeichnungen und (Bild)-Objekte, auch wenn manche, wie Langendorf mit Überraschung feststellte, "die eigene Arbeit spiegeln"."ding dong" - HBK Saar trifft Akademie Mainz. Bis 30. Mai. Museum Gosz, Eisenbahnstraße 22. Geöffnet Do. 12 bis 15 Uhr, Fr., Sa. 18 bis 21 Uhr.

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