Peter Gillo sieht Warnung vor Niedriglohn bestätigt

Regionalverband. Die Analyse des Statistischen Landesamtes, nach der jeder achte Beschäftigte im Saarland von einem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro profitieren würde, bestätigt die sozialwirtschaftliche Betrachtung zum Niedriglohnsektor des Regionalverbandes vom März

Regionalverband. Die Analyse des Statistischen Landesamtes, nach der jeder achte Beschäftigte im Saarland von einem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro profitieren würde, bestätigt die sozialwirtschaftliche Betrachtung zum Niedriglohnsektor des Regionalverbandes vom März. Auf den steigenden Anteil der Beschäftigten im Niedriglohnsektor wies Regionalverbandsdirektor Peter Gillo bereits vor vier Monaten hin, als er eine sozialwirtschaftliche Betrachtung zu diesem Thema veröffentlichte. Die neunseitige Studie zeigt die Entwicklung im Niedriglohnsektor auf Bundes-, Landes- und Regionalverbandsebene. Danach liegt der Niedriglohnanteil im Regionalverband Saarbrücken, wie im Saarland insgesamt, mit 22,1 Prozent deutlich über dem Bundesschnitt. Wie Peter Gillo bei der Vorstellung sagte, führt die Ausweitung des Niedriglohnsektors viele in eine Abwärtsspirale. 42 Prozent der neuen Niedriglohnbezieher hätten zuvor normal verdient. Und nur jedem Vierten gelinge der Aufstieg in besser bezahlte Beschäftigungsverhältnisse. Gillos Fazit: "Die Niedriglohnbeschäftigung endet für die meisten in einer Sackgasse." Die Beschäftigtenquote im Niedriglohnsektor spiegelt sich bei den "Aufstockern" im Hartz IV-Bezug wider. Im Regionalverband erhalten rund 27 Prozent aller erwerbsfähigen Hartz-IV-Bezieher Lohn oder Gehalt aus einer regulären Beschäftigung, 2007 waren es noch 19,4 Prozent. Gillo weiter: "Diese Zahlen zeigen eine besorgniserregende Entwicklung: Immer öfter reicht ein Beschäftigungsverhältnis nicht, um ohne staatliche Hilfe zu leben. Ein flächendeckender Mindestlohn wäre der erste Schritt dagegen. Daneben brauchen wir mehr und effektivere arbeitspolitische Instrumente wie bessere Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote, um Menschen im Normallohnsektor unterzubringen. Damit lässt sich zugleich der Fachkräftemangel bewältigen. redDie Betrachtung zum Niedriglohnsektor steht im Internet.

regionalverband-

saarbruecken.de.

Foto: Chr. Schoppe

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