„Party, Party, Party“

Saarbrücken · Die Junior Canes sind in Feierlaune: Im Viertelfinale der deutschen Meisterschaft haben die Nachwuchs-Footballspieler die Stuttgart Scorpions mit 40:26 besiegt. In der nächsten Runde treffen sie auf die Berlin Rebels.

 Feiern erlaubt: Trotz des anstrengenden Spiels rennt Kapitän Leon Helm mit dem Pokal an seinen Mitspielern vorbei. Fotos: Ruppenthal

Feiern erlaubt: Trotz des anstrengenden Spiels rennt Kapitän Leon Helm mit dem Pokal an seinen Mitspielern vorbei. Fotos: Ruppenthal

 Quarterback Alexander Haupert hatte großen Anteil am Viertelfinal-Sieg der Junior Canes gegen Stuttgart.

Quarterback Alexander Haupert hatte großen Anteil am Viertelfinal-Sieg der Junior Canes gegen Stuttgart.

So heiser Martin Mick, Cheftrainer der Junior Canes, der Nachwuchsmannschaft der saarländischen Bundesliga-Footballer Saarland Hurricanes, auch war - die Ansprache an die Mannschaft nach dem Spiel ist obligatorisch. Egal, ob nach einer Niederlage oder einem Sieg. Doch der 40:26 (34:12)-Erfolg am Sonntag gegen die U19 der Stuttgart Scorpions im Viertelfinale der Meisterschaftsendrunde ließ diese sehr kurz ausfallen. "Party, Party, Party", schrie Mick mit dem, was seine Stimmbänder nach dem Spiel noch hergaben.

Mick war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. "Die Jungs sind heute bis ans äußerste Limit gegangen, haben in der Defensive nur wenig zugelassen und vorne immer gepunktet, wenn es notwendig war", sagte er mit einem strahlenden Lächeln. Ihm war die Erleichterung ebenso anzumerken, wie den Spielern, die sich von den knapp 250 Zuschauern auf dem Saarbrücker Matzenberg feiern ließen. "Ich bin einfach nur glücklich, ich weiß gar nicht, wo ich das jetzt hinstecken soll. Endlich hat sich die harte Arbeit über die Saison ausgezahlt", sagte Quarterback Alexander Haupert, der das Ei drei Mal in die Endzone der Schwaben trug. Für die anderen Punkte sorgten Leon Helm, Peter Devoe und Jan Pietsch.

Mit dem Einzug ins Halbfinale haben die Junior Canes vor allem ihr Trauma aus der letzten Viertelfinal-Niederlage gegen die Cologne Crocodiles (14:23) überwunden. Ein Jahr lang spukte es in den Köpfen der Mannschaft und nagte am Selbstwertgefühl. Auch, wenn die Canes die Saison ungeschlagen als Meister in ihrer Gruppe der viergeteilten Bundesliga hervorgegangen waren. "Das hat uns nicht losgelassen, uns fertiggemacht", sagte Passempfänger Peter Defoe: "Deshalb wollten wir es dieses Jahr noch mehr."

Doch so akribisch sie sich auf dieses Spiel vorbereitet hatten, alles konnten sie nicht umsetzen. "Von den 15 Spielzügen, die wir vorher einstudiert hatten, haben sie nur zwei gespielt", sagte Mick und winkte lächelnd ab. Denn bei Temperaturen von über 30 Grad war es in der prallen Sonne fast unmöglich, immer auf der Höhe zu sein. "Auf dem Kunstrasenplatz ist es ja noch etwa zehn Grad heißer", betonte Mick. Bei unerträglicher Hitze haben die Jungs in schwarzer Montur und schwarzen Helmen bis zum Umfallen gekämpft, immer mehr investiert und sich am Ende selbst belohnt.

"Wir waren alle super motiviert", sagte Kapitän Leon Helm, der nach dem ersten Jubel wegen Kreislaufproblemen kurz behandelt werden musste. Danach schien er sich nur für den nächsten Gegner zu interessieren: Im Halbfinale treffen die Junior Canes auf die Berlin Rebels, die sich gegen die Cologne Falcons durchgesetzt haben und am kommenden Wochenende auf dem Matzenberg zu Gast sein werden. "Heute sollen sie einfach nur feiern und entspannen", sagte Mick: "Dann bereiten wir uns diese Woche auf die Berliner vor." Bis dahin sollten sich auch Micks Stimmbänder wieder erholt haben.

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