Partnerschaft wurde belohnt

Homburg · Beim Europapreis für Städtepartnerschaften kam der Saarpfalz-Kreis auf den zweiten Platz. Gewürdigt wurde seine Verbindung zu dem polnischen Bezirk Przemysl, einer historisch bedeutsamen Gegend.

 Ansicht der polnischen Stadt Przemysl. Foto: Polandtravel

Ansicht der polnischen Stadt Przemysl. Foto: Polandtravel

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Der Europapreis für Städtepartnerschaften wurde in dieser Woche - nach den Jahren 2007, 2009 und 2011 - zum vierten Mal vergeben. Ziel ist die Würdigung besonders kreativer und vorbildlicher kommunaler Partnerschaften. Der Saarpfalz-Kreis erkämpfte sich dabei einen zweiten Platz und liegt damit knapp hinter der Gemeinde Marpingen.

"Die Kreativität, mit der sich die Bürger in diesen Partnerschaften engagieren, zeugt vom Zusammenwachsen Europas. All diese erfolgreichen Partnerschaften sind der Beweis dafür, dass Europa eben kein abstraktes und seelenloses Konstrukt von Bürokraten ist, sondern ein menschliches Europa, getragen von gemeinsamen Werten, von Kultur und Geschichte", sagte Helma Kuhn-Theis beim Empfang der Preisträger in der Staatskanzlei des Saarlandes.

Der Europapreis, der vom saarländischen Europaminister Stephan Toscani gemeinsam mit dem Städte- und Gemeindetag, dem Landkreistag und der Europäischen Akademie Otzenhausen vergeben wird, stand dieses Jahr unter dem Motto: Respekt - Freundschaft - Verantwortung.

Der Europapreis besteht aus einer Urkunde und einem Preisgeld, das dem partnerschaftlichen Engagement der Preisträger zugute kommen soll. Dieses Jahr sind insgesamt 32 Bewerbungen eingegangen.

Vor dem Hintergrund des 50. Jahrestages des Élysée-Vertrags wurde in diesem Jahr neben dem Sonderpreis für Entwicklungspartnerschaften zusätzlich ein Sonderpreis Deutsch-Französische Partnerschaft vergeben. "Wir wollen mit dem Europapreis Initiativen und Akteure herausstellen, die in beispielhafter Weise zur Verständigung und Begegnung der Bevölkerung beigetragen haben, sowie Projekte, bei denen innovative Formen der Kooperation der Partnerkommunen im Vordergrund gestanden haben," so Kuhn-Theis.

Der erste Preis, der mit 3 000 Euro dotiert ist, geht an die Gemeinde Marpingen für die Partnerschaft mit der ungarischen Stadt Simontornya. Der zweite Preis mit 2 000 Euro geht an den Landkreis Saarpfalz für die Partnerschaft mit dem Kreis Przemysl in Südpolen. Zur Erinnerung: Mitte Mai 2011 hatten der Saarpfalz-Kreis und der polnische Landkreis Przemysl in einer Feierstunde im großen Saal des Homburger Forums mit den Landräten Clemens Lindemann und seinem polnisches Pendant Jan Paczek die entsprechende Urkunde unterzeichnet. Traurige Berühmtheit erlangte Przemysl im ersten Weltkrieg als größte Belagerungsaktion, die mit einer schweren Niederlage für Österreich-Ungarn endete. Die am Ende noch aus 110 000 Soldaten bestehende österreichische Garnison kapitulierte am 22. März 1915 und ging in russische Gefangenschaft. Damit war der Zusammenbruch der Donau-Monarchie besiegelt. Heute ist Przemysl ein gepflegtes Städtchen, in dem alle Häuser vorbildlich restauriert wurden.

Der dritte Preis, 1000 Euro, geht an die Gemeinde Losheim am See

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