Dillingen. Der Dillinger Stadtrat Walter Neyses (Foto: privat), Ex-Mitglied der Grünen, hat sich jetzt von der Fraktion der Ökologischen Bürgerliste (ÖBL) getrennt. Grund ist seine Unzufriedenheit mit der Öffentlichkeitsarbeit der Partei. "Eine ernsthafte Politik kann auch nur dann von den Bürgern ernst genommen werden, wenn Ziele und Programmatik nach außen getragen werden und für die Bürger eine notwendige Transparenz entsteht", sagt Neyses dazu. Die Stadt Dillingen stehe vor strukturellen und sozialen Problemen. Das parteilose Ratsmitglied: "Hier erwarte ich deutliche Akzente und es ist wichtig, auch unbequeme Themen anzusprechen. Wer diese Probleme lösen will, der muss sich als Partei einmischen und sich zu Wort melden."Hintergrund: Walter Neyses wurde 2009 als einziges Mitglied der Grünen in den Dillinger Stadtrat gewählt. Im Oktober 2009 trat er nach dem Streik um das Jamaika-Votum der Grünen aus der Partei aus. Seinen Sitz im Dillinger Stadtrat behielt er. Als parteiloser Abgeordneter schloss er sich im November der Fraktion der ÖBL an.

Jetzt will sich Walter Neyses der SPD-Fraktion im Dillinger Stadtrat anschließen. Die Fraktion der ÖBL hat deshalb nur noch zwei Mitglieder, die SPD-Fraktion dann 13. Neyses begründet seine Entscheidung: "Die Zielsetzung und Programmatik der SPD und der Bürgermeisterkandidatin Petra Berg orientiert sich deutlich an den realen Problemen unserer Stadt und ihre Problemlösungsvorschläge lassen eine politische Ernsthaftigkeit zu einem Umdenken erkennen." Als konkrete Ziele und Ideen, die ihn ansprechen, nennt Neyses Themen wie Förderkonzepte für die Innenstadt, sparsames Haushalten, wohnortbezogene Politik für Senioren, die Laden-Leerstände in der Innenstadt und einen Brunnen im Umfeld des Verkehrskreisels mit der Serra-Skulptur. dög