Panoramablick bis in die Vogesen

Spiesen-Elversberg. Fast jedem, der hier einmal vorbeigefahren ist, müsste das imposante Bauwerk aufgefallen sein. Als Wahrzeichen der Gemeinde thront der heutige Galgenbergturm über den beiden Ortsteilen Spiesen und Elversberg. Das Bauwerk selbst stammt aus einer dunklen Zeit. Bei der Grundsteinlegung am 20. April 1935 wurde der "Adolf-Hitler-Turm" gefeiert

 Manfred Schlosser öffnet die Tür zum Galgenbergturm. Dahinter Uwe Dahm vom Bauamt der Gemeinde. Foto: Thomas Seeber

Manfred Schlosser öffnet die Tür zum Galgenbergturm. Dahinter Uwe Dahm vom Bauamt der Gemeinde. Foto: Thomas Seeber

Spiesen-Elversberg. Fast jedem, der hier einmal vorbeigefahren ist, müsste das imposante Bauwerk aufgefallen sein. Als Wahrzeichen der Gemeinde thront der heutige Galgenbergturm über den beiden Ortsteilen Spiesen und Elversberg. Das Bauwerk selbst stammt aus einer dunklen Zeit. Bei der Grundsteinlegung am 20. April 1935 wurde der "Adolf-Hitler-Turm" gefeiert. Der Turm überstand den Krieg und wurde umgetauft. Seit langem ist der Turm mit angrenzendem Spielplatz, Rosengarten und mittlerweile geschlossener Gaststätte in unmittelbarer Nähe ein beliebtes Ausflugsziel mit beeindruckendem Ausblick. Hinter der doppelten Tür mit Lochblechverkleidung führen 92 Stufen aus Beton über die erste Plattform bis zur Spitze des Wahrzeichens. "Von hier aus sieht man bis zum Schaumberg und zur Biesinger Höhe, bei klarem Wetter sogar bis in die Vogesen", erklärt Uwe Dahm vom Bauamt der Gemeinde. Mitte der 90er Jahre war das Innere des Turms baufällig geworden - eine neue Treppe und ein neues Geländer mussten rein. Die Vespa-Freunde Elversberg haben 1996/97 die Sanierung organisiert und mit einer großen Spendenaktion "Rettet den Turm" in der Gemeinde die erforderlichen Gelder aufgetan. Es wurden 860 Arbeitsstunden geleistet. Manfred Schlosser von den Vespa-Freunden ist der offizielle Turmwart: "Im Zuge der Renovierung haben wir oben auch eine Glaskuppel mit Kippmast eingebaut." Daran werde jedes Jahr im Advent ein beleuchteter Weihnachtsbaum befestigt, der von beiden Ortsteilen aus gut zu sehen ist. Unter dem Riffelblech, das den Sandsteinboden der oberen Plattform schützt, schlummert etwas, von dem nur wenige Bürger etwas wissen dürften. In der nordöstlichen Ecke ist ein Vermessungspunkt der Nato installiert. "Es waren schon öfter Soldaten hier, die von der Turmspitze aus Vermessungen durchgeführt haben", erzählt der Turmwart. In den Fenstern des Turmes sitzen Mobilfunkantennen. Die Schächte für die Verkabelung ziehen sich von einem kleinen Schaltraum am Fuß bis zu den obersten Fenstern.Dass der 17 Meter hohe Turm aus örtlichem Buntsandstein trotz Sanierung und toller Aussicht geschlossen ist, hat einen Grund: "Vandalismus", sagt Manfred Schlosser. "Jugendliche scheinen sich einen Spaß daraus zu machen, den Turm mit Glasflaschen zu bewerfen." Auch der direkte Umgebungsbereich sei häufig durch Müll und Schmierereien verunreinigt. Die Gemeinde, so Pressesprecherin Heike Diel, versucht dem Treiben mit dem Einsatz eines City-Cops und eines privaten Sicherheitsdienstes Herr zu werden. Außerdem soll der Turm aufgewertet werden. "Ab 10. Dezember wird es eine Lichtinstallation mit LED-Lampen geben", verrät Uwe Dahm. Wer den Turm selbst einmal erklimmen will, kann sich bei der Gemeinde Spiesen-Elversberg oder bei Manfred Schlosser melden.

Kontakt: Gemeinde Spiesen-Elversberg, Telefon (0 68 21) 79 10, Manfred Schlosser, Telefon (0 68 21) 7 31 73 oder (01 78) 4 78 73 38.

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