Packender Auftakt im randvollen Wasserwerk

Saarbrücken. Seit den frühen Tagen gehört das Wasserwerk Scheidt zur Saarbrücker Sommermusik. Von Musikern und Hörern wird der attraktive Spielort vor allem für experimentelle Kost geschätzt. Einziges Problem: Die innenstadtferne Lage, die nicht immer unbedingt als Zuschauermagnet wirkte

Saarbrücken. Seit den frühen Tagen gehört das Wasserwerk Scheidt zur Saarbrücker Sommermusik. Von Musikern und Hörern wird der attraktive Spielort vor allem für experimentelle Kost geschätzt. Einziges Problem: Die innenstadtferne Lage, die nicht immer unbedingt als Zuschauermagnet wirkte. Am Freitag, beim ersten Wasserwerk-Termin der aktuellen Sommermusik, herrschte nun freilich randvolles Haus. Die improvisierte Musik des Trios Speicher-Fischer-Wolf war die Fahrt nach Scheidt auch zweifelsfrei wert. Schlagzeuger Jörg Fischer ist seit vielen Jahren Stammgast in Saarbrücken. Markenzeichen Fischers ist sein vitales und dennoch feinfühliges Spiel. Alle Extremitäten sind in Aktion bei diesem Feuerteufel am Drumset, der auch schon mal zum Xylophon greift. Kontrabassist Georg Wolf, ebenfalls mehrfach sommermusikerfahren, ist für seine kraftvolle und energische Grundierung und die kompetent gestrichenen Einlagen bekannt. Perfekt zu den beiden pfiffigen Energiebolzen passt der Saxofonist und Klarinettist Martin Speicher; er war erst einmal bei dem Festival mit von der Partie. Speicher übernahm hier dramaturgisch die Führung - schließlich sind Holzbläser auch erklärter Instrumenten-Schwerpunkt dieses Sommermusik-Jahrgangs. Ob spektakulär abschmierende Töne, heisere Schreie, ersticktes Krächzen, Luft- und Klappengeräusche, jazzige Phrasen oder signalähnliche Motive - Speicher bildete die wirkungsvolle Speerspitze eines emotional und (zu-)packend agierenden Ensembles. Begeisterung, Zugaben. uhr

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