Ostermann - so links wie Lafontaine?

Sie haben es gemächlich angehen lassen. Die erste Arbeitswoche im neuen Jahr "schwänzten" die Abgeordneten noch. Doch ab Montag geht der Parlamentsbetrieb wieder richtig los. Die Probleme des neuen Jahres werden die alten sein - ob in der Bildungs-, Finanz- oder Wirtschaftspolitik. Deshalb werden die Jamaikaner auch 2011 die Ärmel mächtig hochkrempeln müssen

Sie haben es gemächlich angehen lassen. Die erste Arbeitswoche im neuen Jahr "schwänzten" die Abgeordneten noch. Doch ab Montag geht der Parlamentsbetrieb wieder richtig los. Die Probleme des neuen Jahres werden die alten sein - ob in der Bildungs-, Finanz- oder Wirtschaftspolitik. Deshalb werden die Jamaikaner auch 2011 die Ärmel mächtig hochkrempeln müssen. Ein auf Abruf in Richtung Verfassungsgericht regierender Ministerpräsident dürfte im Fokus der oppositionellen Kritik stehen. Da mag ein karnevalistisch gestimmter Regierungschef noch so eindrucksvoll reimen: "Der schwarze Pit im roten Kleid, das geht doch nit, ihr liewe Leit'." Oder doch?Im jüngsten "Forum"-Magazin, hinter dem kein geringerer als der FDP-Gewaltige Hartmut Ostermann steht, hat sich der Unternehmer und Saarbrücker Kreisverbands-Chef von seinen Redakteuren gleich selbst interviewen lassen. Was die graue Eminenz der Liberalen da auf stolzen 14 Seiten an welt-, bundes- und landespolitischen Ein- und Aussichten von sich gab - sein Lieblings-Sparrings-Partner Oskar Lafontaine hätte es nicht pointierter formulieren können: gegen den Afghanistan-Einsatz und für Mindestlöhne im Pflegebereich; gegen die Schuldenbremse und für eine Vermögenssteuer, um nur einige Kostproben der überraschend linken Positionen zu geben. Schon unken Parteifreunde, nach der Lektüre des Interviews durch den strengen Partei-Ahnherrn Werner Klumpp könnte Ostermann der Parteiausschluss drohen . . .

Ach, wie wird der Neujahrsempfang des Ministerpräsidenten doch schmerzlich vermisst. Wie ist es sonst zu erklären, dass gleich die halbe Ministerriege und einige Staatssekretäre sich für den Empfang der Saarbrücker Oberbürgermeisterin gestern Abend angemeldet hatten? Die rote Charlotte freute es. Aus Kostengründen hatte die Landesregierung ihren Empfang abgesagt. Britz hingegen sah das Geld gut angelegt. Und der Erfolg des Abends gab ihr recht.

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