Ortsrat fordert Kontrolle von Carling

Karlsbrunn · Nach dem Ortsrat Dorf im Warndt hat der Ortsrat Karlsbrunn eine Resolution verabschiedet, die auf „gravierende Mängel“ bei der Einschätzung des Gefährdungspotenzials durch die Chemieplattform Carling hinweist.

In den letzten Monaten klagen Bürger aus dem Warndt verstärkt über Geruchsbelästigungen, die Ursache vermuten sie auf der französischen Chemieplattform in Carling. Die Betroffenen rümpfen nicht nur die Nase, sie fürchten auch negative gesundheitliche Auswirkungen. Nach dem Ortsrat Dorf im Warndt hat am Mittwochabend der Ortsrat Karlsbrunn einstimmig eine Resolution verabschiedet. Ortsvorsteherin Petra Fretter berichtete in der Sitzung von einem Ortsvorstehertreffen, bei dem eine "einheitliche Linie" vereinbart wurde. "Über Parteigrenzen hinaus", betonte die CDU-Politikerin.

Sachlich und beharrlich wolle man sich für Verbesserungen einsetzen, ohne "kopflose Panik" zu verbreiten. In einer Präsentation informierte Fretter ausführlich und detailliert über die Chemieplattform. Die Daten, erklärte die Ortsvorsteherin, wurden zum Großteil von Heike Schreiner aus Dorf im Warndt zur Verfügung gestellt. Das Resümee des Vortrags bildet auch die Grundlage der Resolution.

Das Schreiben an Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) verweist auf gravierende Mängel "hinsichtlich der Erfassung von Messdaten zur Einschätzung des Gefährdungspotenzials für Mensch und Umwelt, vor allem auf saarländischer Seite". Als Basis für das weitere Vorgehen soll eine Ist-Analyse mit Erfassung aller auf der Chemieplattform gehandelten Chemikalien erarbeitet werden.

"Alle Bürgerinnen und Bürger wollen und haben das Recht auf eine saubere, geruchsneutrale und gesunde Luft!", heißt es in der Resolution. Der Ortsrat fordert unter anderem den Aufbau eines sinnvollen und kontinuierlichen Messplans und die Errichtung von Messstationen an den betroffenen Orten im Warndt, in Völklingen und im Köllertal.

Die Resolution wird an rund ein Dutzend Behörden und Gremien weitergeleitet, "mit der Bitte um Unterstützung und entsprechendes Handeln". Die Karlsbrunner Kommunalpolitiker müssen sich wohl noch öfter mit dem Thema befassen. "Es ist lange noch kein Ende der Diskussion in Sicht", so Ortsvorsteherin Petra Fretter.

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