Streit um Sozialwohnungsbau Opposition kritisiert Bouillons Baupläne

Saarbrücken · Das Anschubprogramm von Saar-Bauminister Klaus Bouillon (CDU) für den Bau neuer Sozialwohnungen im Saarland ist gestern bei der Landtagsopposition auf Kritik gestoßen.

 Der saarländische Innenminister Klaus Bouillon (CDU).

Der saarländische Innenminister Klaus Bouillon (CDU).

Foto: dpa/Oliver Dietze

Das Anschubprogramm von Saar-Bauminister Klaus Bouillon (CDU) für den Bau neuer Sozialwohnungen im Saarland ist gestern bei der Landtagsopposition auf Kritik gestoßen. „Die neuen Richtlinien müssen auch dazu führen, dass gebaut wird“, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion, Jochen Flackus, vor Journalisten. Flackus verwies darauf, dass mehrere Jahre lang gar keine Sozialwohnungen im Saarland gebaut worden seien. Bouillon will gut 50 Millionen Euro an Bundesmitteln verausgaben. Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung hatte in einer Studie einen Bedarf von bezahlbarem Wohnraum für 17 000 Bürger mit geringem Einkommen allein in Saarbrücken gesehen. Flackus betonte, es gehe nicht nur um Neubauten, sondern auch um die Sanierung von leerstehendem Wohnraum.

Der Vize-Chef der AfD-Landtagsfraktion, Rudolf Müller, erklärte, dass 50 Millionen Euro nur für 300 bis 400 neue Wohnungen reichen würden. Bis diese fertig seien, dauere es etwa vier Jahre. „Das ist zu wenig. Das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagte Müller. AfD-Fraktionschef Josef Dörr meinte, es gelte zudem, den Leerstand in den Dörfern zu reaktivieren. Dazu bedürfe es besserer Bus- und Bahnverbindungen.

Der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Stefan Thielen aus Mettlach-Faha, bewertete es als positiv, dass Bouillon mit seinen Plänen auch den Leerstand in den Dörfern ins Visier nehme. SPD-Fraktionschef Stefan Pauluhn lobte Bouillons Pläne. „Das geht in die richtige Richtung“, sagte der Politiker aus Gersheim-Walsheim.

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