Warm anziehen und Regenschirme mitnehmen heißt es für Filmfreunde an diesem Samstag. Jedenfalls für alle, die um 17 Uhr zur Blauen Stunde in den Innenhof der Stadtgalerie pilgern, um dort die "inoffizielle Eröffnung" des 32. Filmfestivals Max Ophüls Preis mitzuerleben. Open-Air-Kino mitten im Winter, das ist eine Saarbrücker Spezialität. Rund 900 Festival-Fans locke die Blaue Stunde traditionell an, berichtet Ophüls-Sprecherin Karin Kleibel. Gut eingemummt versammeln sie sich im Innenhof der Stadtgalerie, um bei Kälte, Wind und Wetter die - möglichst kurzen - Grußworte der Festivalmacher zu hören. Aber vor allem, um sich neun Tage vor dem offiziellen Start mit zwei bis drei "Häppchen" aus dem Kurzfilmprogramm auf Ophüls einzustimmen.Seit 2004 ist der Innenhof der Stadtgalerie Schauplatz des winterlichen Kino-Rituals, bei dem schon mal Schneeflocken den Blick auf die Leinwand trüben können. Die Blaue Stunde ist schon älter. Früher sei sie eher einer "kleinen, feinen Minderheit" vorbehalten gewesen, sagt Karin Kleibel. Nun, damals durften eben alle kommen, die in den Kinosaal im Filmhaus passten. Filmhauschef und Ophüls-Gründer Albrecht Stuby versprühte Charme und Kollege Ewald Blum bot selbstgebrauten Punsch an. Der war, wenn die Erinnerung nicht trügt, schon mal passend zum Festival der blauen Herzen eingefärbt. Und zum Kurzfilme-Gucken konnten die Fans im warmen Kino sitzen.

Aber was soll die Nostalgie, der Kreis der Ophüls-Freunde hat sich erfreulich vergrößert. Jetzt schenken Mitarbeiter des Kulturcafés Glühwein und Crémant aus, die Barbarossa-Bäckerei stiftet Hefeherzen. Ab 18 Uhr beginnt der Vorverkauf für die Festivalkarten. Vor allem, wer noch eine der heißbegehrten Karten für den Eröffnungsfilm ergattern will, reiht sich in die lange Schlange zum K4-Forum neben der Stadtgalerie ein. Dort gibt es bis zum 17. Januar außerdem Einzelkarten, Festivalpässe, Karten für die Preisverleihung und die Filmparty.