Nur noch ein Schritt bis zum Titel

Schwalbach. Exakt 100 Minuten sind im Gipfeltreffen der Volleyball-Oberliga zwischen der SSG Schwarzenholz-Griesborn und dem ASV Landau gespielt - und die 300 Zuschauer in der Jahnsporthalle sind total aus dem Häuschen. Packende Netz-Duelle, spektakuläre Abwehrschlachten, eng umkämpfte Sätze - das vermeintliche Titel-Finale hält, was es versprochen hat

Schwalbach. Exakt 100 Minuten sind im Gipfeltreffen der Volleyball-Oberliga zwischen der SSG Schwarzenholz-Griesborn und dem ASV Landau gespielt - und die 300 Zuschauer in der Jahnsporthalle sind total aus dem Häuschen. Packende Netz-Duelle, spektakuläre Abwehrschlachten, eng umkämpfte Sätze - das vermeintliche Titel-Finale hält, was es versprochen hat. Doch nur einer kann den Volleyball-Krimi gewinnen und nach einer 2:1-Satzführung und 24:22 im vierten Durchgang stehen die Chancen der SSG gerade nicht schlecht. Den ersten Matchball können die Gäste abwehren, dann passiert etwas Unerwartetes. Mit dem Rücken zum Gegner erspäht SSG-Mittelblocker Dirk Spoerhase-Eisel aus den Augenwinkeln eine Lücke in der ASV-Abwehr, springt hoch und lupft die Pille aus der Drehung genau hinein. Dann steht die Halle Kopf."Der Block war zu, da musste ich mir etwas überlegen", jubelt der Matchwinner nach dem Punkt zum 3:1-Sieg (25:23, 25:23, 21:25, 25:23). Dann atmet er tief durch, denn das hochklassige Duell hat Kraft gekostet. Auch Jörn Riemenschneider ist völlig platt. "Reine Nervensache. Jeder Fehler wurde bestraft", stöhnt der SSG-Trainer.

In den ersten zwei Sätzen erlebte er, wie sein Team jeweils mit fünf Punkten vorn lag, den Gegner dann aber herankommen ließ und sich nur knapp durchsetzte.

Die in der Tabelle mit zwei Punkten führenden Gäste gaben nie auf. Trotz 0:2-Rücktand glaubte Landau weiter an die Chance, den Titel vorzeitig klar zu machen, verkürzte auf 2:1 und hielt die Partie offen. 22:21 führten die Gastgeber im vierten Satz. Die Nerven lagen blank, auch bei SSG-Kapitän Christian Schmidt. In der heißesten Phase erinnerte sich der zum Zuspieler umgeschulte frühere Außenangreifer seiner Wurzeln. Als ein Abpraller in seine Nähe trudelte, fackelte er nicht lange und prügelte sofort drauf: 23:21. "Wenn es die Angreifer nicht spitz kriegen, muss es der Steller richten", grinste der 32-Jährige, der nun Blut geleckt hatte und per Einer-Block auch den ersten Matchball sicherte: 24:22. "Punkt, Punkt", hallte es nun von der Tribüne. Die erste SSG-Chance konnte Landau noch abwehren, der zweite Matchball saß. "Jetzt sind wir zwar Spitzenreiter, aber noch nicht durch", warnt Dirk Spoerhase-Eisel mit Blick auf die aktuelle Lage. Vor dem letzten Spieltag führt die SSG die Tabelle vor den punktgleichen Verfolgern TV Bliesen (2.) und ASV Landau (3.) an, doch nur wegen der besseren Satz-Bilanz. Ein Sieg in Pluwig und der Titel ist perfekt. Bei einer Niederlage könnten die Monsterblocker sogar auf Rang drei abstürzen und einen direkten Regionalliga-Aufstiegsplatz verlieren. Die Relegation wäre die Folge, doch dies will Außenangreifer Tobias Graf unbedingt verhindern. "Wenn wir am Sonntag so spielen wie heute, stoßen wir in Pluwig auf den Titel an", prophezeit er. "Jetzt sind wir zwar Spitzenreiter, aber noch nicht durch."

SSG-Spieler Dirk Spoerhase-Eisel

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