"Nur keine Maskerade", war sein Leitsatz

Bischmisheim

Bischmisheim. Trotz des andauernden Regens wollten am gestrigen Sonntagmorgen mehr als 150 Gäste diesen Moment nicht verpassen: Am Treppenaufgang zum Kirchhof der historischen Schinkelkirche, die im Saarbrücker Stadtteil Bischmisheim als Wahrzeichen gilt, enthüllten die Saarländische Gesellschaft für Kulturpolitik (SGK), die Landeshauptstadt Saarbrücken, die Stiftung Schinkelkirche und der Kulturring Bischmisheim eine repräsentative Stahl-Stele zu Ehren des Kirchenbauers Karl Friedrich Schinkel (1781-1843).

Die Stele wurde im Rahmen der Aktion "Erinnerungsorte" der Saarländischen Gesellschaft für Kulturpolitik aufgestellt. Diese Projektreihe stellt wichtige Persönlichkeiten und prominente Kulturorte im Saarland "als Ankerpunkte saarländischer Identität" in den Vordergrund.

Kurt Bohr von der SGK: "Nach Friedrich Joachim Stengel mit der Saarbrücker Ludwigskirche und Elisabeth von Nassau-Saarbrücken mit der St. Arnualer Stiftskirche werden nunmehr Schinkel und seine Bischmisheimer Bauschöpfung als drittes Projekt dargestellt."

Saarbrückens Kulturdezernent Eric Schrader teilte mit: "Ich bin froh, dass mit der Schinkel-Stele jetzt die erste in einem Stadtteil außerhalb der Kernstadt eingeweiht wird, dies ist ein Musterbeispiel für stadtteilbezogene Kulturförderung."

Delf Slotta als Vorsitzender des Kulturrings und der Stiftung Schinkelkirche zitierte zunächst den Architekten Schinkel, indem er dessen Leitsatz vorstellte: "Keine Maskerade - das Notwendige der Konstruktion schön gestalten." Mit der Stele werde nicht nur Schinkel geehrt: "Sie ist auch ein weiterer kleiner Baustein in unserem touristischen Angebot."

Pfarrer Horst Gaevert lobte als Gastgeber bei der anschließenden Feier im Gemeindehaus die gute und reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die 225 Kilo schwere, aber dennoch dezent anmutende Stele besitzt im oberen Teil des vierseitigen Stahlwürfels vier Tafeln. Drei davon informieren in deutscher, französischer und englischer Sprache mit einem kurzen Text über das Kirchengebäude sowie das Leben und das Werk seines Baumeisters.

Dieser Stelentext ist in Abstimmung mit dem Presbyterium von Delf Slotta von der Stiftung Schinkelkirche, Pfarrer Horst Gaevert, dem Geschäftsführer der Saarländischen Gesellschaft für Kulturpolitik Burkhard Jellonnek und Kristine Marschall vom Landesdenkmalamt des Saarlandes erstellt worden. Die vierte Tafel erläutert das Projekt "Erinnerungsorte". al

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