Noller jubelt über den Titel-Hattrick

Merzig · Für Rainer Noller wurden die letzten Meter im Finale der saarländischen Rallye-Meisterschaft zur Triumphfahrt. Mit einer starken Vorstellung distanzierte er bei der Saarland-Rallye die Gegner. Der Schiffweiler Jörg Broschart beendete die Saison als Dritter.

Die Bedingungen bei der ADAC Saarland-Rallye verlangten den Piloten am Samstag alles ab. Regen und die gegen Ende einsetzende Dunkelheit machten die ohnehin schon anspruchsvollen Wertungsprüfungen (WP) rund um Merzig noch diffiziler. Und so erlebte das Saisonfinale der saarländischen Rallye-Meisterschaft die eine oder andere Rutschpartie. Auch der alte und neue Champion pustete danach erst einmal kräftig durch: "Es war eine ultraschwierige Rallye und extrem rutschige Angelegenheit. Ich bin froh, dass ich die Erfahrung habe, das Auto heil durchzubringen", sagte Rainer Noller, nachdem er um 18.08 Uhr mit geballter Faust im Ziel an der Merziger Stadthalle eingetroffen war.

Zuvor hatte sich der 44-Jährige mit einer souveränen Vorstellung im Mitsubishi Evo 9 zum dritten Mal in Folge zum Saarlandmeister gekrönt. Auf den sieben WPs über 62,28 Kilometer zeigte er eindrucksvoll, warum er wieder oben steht. Der Schwabe und Co-Pilot Stefan Kopczyk ließen sich auch von den widrigen Wetter-Bedingungen nicht beirren. Mit einem furiosen Ritt auf der WP 2 "Mongau", wo er Dauerrivale Jörg Broschart aus Schiffweiler als bis dahin Zweitem stolze zehn Sekunden abnahm, legte Noller die Basis. Nach WP 5 lag er schon fast 30 Sekunden vor Broschart, für den die Rallye hinter dem Marpinger Steven Gisch (beide Evo 9) auf Rang drei endete. Noller konnte es sich sogar leisten, das Tempo am Ende zu drosseln - und tat das aus gutem Grund: "Die Saarland-Rallye war der schwierigste Lauf der ganzen Saison", verriet der Saarlandmeister, der dieses Jahr 16 Gesamtsiege verbuchte, fünf davon in der saarländischen Meisterschaft.

Für Broschart war es ein gebrauchter Tag: "Das war die schlechteste Rallye, die ich je gefahren bin", ärgerte er sich: "Ich hatte drei böse Fahrfehler drin, die uns sicher 40 Sekunden gekostet haben. Das ist einfach zu viel. Auto, Reifen, Beifahrer - alles war top. Heute muss ich mir an die eigene Nase greifen. Drei Fahrfehler sind untragbar."

Auch die Saison beendete Broschart mit 93 Punkten als Dritter, Rang zwei geht mit 94,22 Zählern an den Heusweiler Kai Stumpf, in Merzig Zehnter. Ganz vorne aber ist mit 97,19 Punkten erneut Noller - allerdings zum letzten Mal, wie er in Merzig bekannt gab: "Ich habe schon vorher gesagt, dass ich im Falle des dritten Titels nicht mehr in der saarländischen Meisterschaft starte, sondern mich auf andere Rallyes konzentriere", verriet Noller.

Ein anderer Fahrer dürfte nächstes Jahr dafür aber öfter Gas geben: Roman Schwedt. Der erst 17-Jährige aus Heusweiler war der absolute Senkrechtstarter beim diesjährigen Finallauf. Der Nachwuchs-Pilot stürmte bei seiner zweiten Rallye mit seinem Ford Fiesta auf einem starken neunten Gesamtrang ins Ziel. Das ist umso erstaunlicher, weil selbst viele erfahrenere Piloten aufgrund der Verhältnisse große Probleme hatten: Von 91 Startern sahen nur 61 die Zielflagge.

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