"Noch täglich werden Menschenrechte verletzt"

Saarbrücken. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ist 50 Jahre alt geworden und das möchte der Bezirk Mosel-Saar-Westpfalz in Saarbrücken feiern. Neun aktive Gruppen, eine davon in Saarbrücken, zählen zum Bezirk, darin wirken 450 aktive Mitglieder, setzen sich durch verschiedene Aktionen vor Ort für die Menschenrechte ein

Saarbrücken. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ist 50 Jahre alt geworden und das möchte der Bezirk Mosel-Saar-Westpfalz in Saarbrücken feiern. Neun aktive Gruppen, eine davon in Saarbrücken, zählen zum Bezirk, darin wirken 450 aktive Mitglieder, setzen sich durch verschiedene Aktionen vor Ort für die Menschenrechte ein.Aufdecken, Aufklären und Handeln, diese drei Aspekte hat sich Amnesty auf die Fahne geschrieben. Menschenrechtsverletzungen weltweit aufdecken, das ist die Aufgabe der Dachorganisation. "Dort werden die Fälle sauber recherchiert", erklärt Bezirkssprecher Sebastian Schweda. Danach sind die Gruppen vor Ort gefordert, auf Missstände hinzuweisen und zum Handeln aufzurufen. "Unsere Aufgabe ist es, Menschenrechtsverletzungen schnell öffentlich zu machen", sagt der Amnesty-Sprecher. Das geschehe zum Beispiel durch Aktionstage mit Informationsständen, durch organisierte Unterschriftenaktionen für Petitionen oder durch spontane Aufrufe, wie etwa zum "Flashmob" (spontaner Menschenauflauf) Anfang und Mitte August am St. Johanner Markt in Saarbrücken. "Syrien - Blutvergießen stoppen!" und "Meinungsfreiheit", waren hier die beiden Themen, zu denen Amnesty International seine Aktivisten mobilisiert hatte. Asylpolitik und rechtswidrige Polizeigewalt sind Felder, um die sich die Saarbrücker Gruppe in Zukunft stärker kümmern möchte. Amnesty hat die Polizeigewalt derzeit im Fokus und die Saarbrücker wollen an der Erstellung einer bundesweiten Falldatenbank mitarbeiten.

Heute nun lädt der Bezirk seine Mitglieder und die Öffentlichkeit ein, 50 Jahre Menschenrechtsorganisation Amnesty International gemeinsam zu feiern. Treffpunkt ist ab 19 Uhr der Schlosskeller in Saarbrücken. Dort wird der Generalsekretär der deutschen Amnesty-Sektion, Wolfgang Grenz, die Festrede halten. Sie steht unter dem Titel "50 Jahre Amnesty International: ein Grund zum Feiern - kein Grund zum Ausruhen!" "Die Veranstaltung soll alles andere als eine bloße Nabelschau sein", erklärt Schweda. Denn auch 50 Jahre nach Gründung von Amnesty würden immer noch täglich Menschenrechte überall auf der Welt verletzt. "Und jeder einzelne Mensch kann etwas verändern, wenn er sich gemeinsam mit anderen für eine Sache stark macht", sagt Schweda. Urs M. Fiechtner wird das Thema Menschenrechte gemeinsam mit dem Theatermusiker Markus Munzer-Dorn künstlerisch aufbereiten.

Foto: Theobald

Hintergrund

Amnesty International gründete sich im Mai 1961, nachdem der britische Rechtsanwalt Peter Benenson dazu aufrief, sich für "vergessene Gefangene" einzusetzen. Einen Monat später bereits haben sich Aktivisten in Köln zur ersten Amnesty-Gruppe in Deutschland zusammengetan. Heute zählt die Menschenrechtsorganisation mehr als drei Millionen Mitglieder und Unterstützer. Ihre Idee: Menschen können zusammen die Welt verändern.

Bundesweit veranstaltete Amnesty International in diesem Jahr 200 große und kleine Aktionen. Die Botschaft: "Sei dabei. Mit Deiner Unterschrift. Deiner Spende. Deinem Einsatz." hth

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