„Nicht einmal mehr Holz holen kann ich“

Saarlouis/Dillingen/Lebach · Durch Spenden aus dem Kreis konnte die Christoffel-Blindenmission 860 Menschen zu operieren.

Menschen mit Sehbehinderungen in Entwicklungsländern zu helfen, das liegt den Einwohnern aus dem Kreis Saarlouis am Herzen. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) hat im vergangenen Jahr von 160 Bürgern aus Saarlouis insgesamt 17 170 Euro an Spenden erhalten. Mit dem Geld kann die CBM 572 Menschen in Asien, Afrika oder Lateinamerika am Grauen Star operieren und so Augenlicht schenken. Aus Dillingen kamen Spendengelder von 7 503 Euro. Damit konnte 250 Menschen geholfen werden. Lebach spendete 11 459 Euro. Damit konnte das Augenlicht von 381 Menschen gerettet werden. Weltweit leben 39 Millionen blinde Menschen. Darunter leidet rund die Hälfte am Grauen Star, einer Trübung der Augenlinse. Mit einer kleinen Operation könnten sie wieder sehen. Durchschnittlich kostet ein solcher Eingriff in den Projekten der CBM nur 30 Euro, bei Kindern wegen der benötigten Vollnarkose 125 Euro. Doch das sind Beträge, die sich viele der Betroffenen in Entwicklungsländern nicht leisten können.

So war es auch bei Katarina aus Tansania. Die 68-Jährige ist eine echte Massai. Seit einigen Jahren jedoch ist Katarina auf dem rechten Auge unheilbar blind. Nun sieht sie auch auf dem linken schlecht. Dass sie auf die Unterstützung anderer angewiesen ist, trifft sie sehr: "Nicht einmal mehr Holz holen kann ich", erzählt Katarina traurig. Umso erleichterter ist sie, als ein Ärzteteam zum Außeneinsatz in ihr abgelegenes Dorf kommt und die Diagnose stellt: Grauer Star. Zumindest auf dem linken Auge kann Katarinas Augenlicht gerettet werden. Die Ärzte überweisen sie für die notwendige Operation an das von der CBM geförderte Kilimandscharo-Krankenhaus. Gerade einmal eine Viertelstunde dauert es, die trübe Augenlinse gegen eine künstliche zu tauschen. Wenige Tage später lacht Katarina wieder: "Wenn ich heimkomme, werde ich eine neue Hütte bauen", freut sie sich.

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