Nicht blöd sein, Hilfe holen

Merzig-Wadern. Teugel ist gerade mit einem lauten Knall aus dem Himmel gefallen und mitten im Zimmer der Grundschülerin Tine gelandet. Teugel ist halb Teufel und halb Engel. Er hat zwei kleine Hörner auf dem Kopf, eine blonde Strubbelfrisur, und auf seinem Rücken sitzen Flügel aus hellblauen Federn

 Eine Szene aus der "Zartbitter"- Aufführung. Foto: SZ

Eine Szene aus der "Zartbitter"- Aufführung. Foto: SZ

Merzig-Wadern. Teugel ist gerade mit einem lauten Knall aus dem Himmel gefallen und mitten im Zimmer der Grundschülerin Tine gelandet. Teugel ist halb Teufel und halb Engel. Er hat zwei kleine Hörner auf dem Kopf, eine blonde Strubbelfrisur, und auf seinem Rücken sitzen Flügel aus hellblauen Federn. Damit Teugel ein Schutzengel werden kann, muss er Tine einen Tag lang beschützen. Der Halb-Engel kommt genau zur richtigen Zeit. Ein Junge hat das Mädchen und ihre Freundin heimlich nackt fotografiert. Jetzt droht er die Bilder mit seinem Handy in der ganzen Schule zu verschicken. "Hilfe holen ist kein Petzen" erklärt Teugel und rät der Schülerin, ihre Eltern oder die Polizei zu informieren. Tine (gespielt von Imke Pankauke) und Teugel (gespielt von Massimo Tuveri) sind die Hauptfiguren in "Ganz schön blöd!". Das Präventionstheaterstück des Kölner Vereins Zartbitter richtet sich gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Jungen im Grundschulalter. Seit 1989 ist der Verein eine Kontakt- und Informationsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche. Das Kreisjugendamt Merzig-Wadern - Sachgebiet Jugendarbeit brachte dieses neue Zartbitter-Stück in Zusammenarbeit mit den Grundschulen Bachem-Britten, Reimsbach, Brotdorf, Wadrill-Steinberg sowie der Förderschule L auf der Wild Brotdorf auf die Bühne. Mehr als 750 Schüler sahen das Stück, das mit viel Lebensfreude, Witz und Musik gespielt wurde. Das Theaterstück vermittelte beispielhaft, wie man mit Mädchen und Jungen über die Problematik sexueller Ausbeutung in den Neuen Medien ohne Panikmache sprechen kann, denn Angst ist ein schlechter Ratgeber: Angst lähmt und schwächt die Widerstandskraft. Nach jeder Vorstellung hatten die Kinder Gelegenheit mit den Schauspielern, die zusätzlich ausgebildete Traumapädagogen sind, sich zu unterhalten und Fragen zu stellen. Anschließend wurde den Schülern auch die "Ganz schön blöd!"-Tipps überreicht. Diese Broschüre gibt Kindern Ratschläge, wie sie sich in bedrohlichen Situationen verhalten sollen und Informationen für Eltern im Internet. red

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