Neuneinhalb Jahre Jugendstrafe für Mord wegen eines Traktors

Saarbrücken. Die Große Jugendkammer des Landgerichts hat gestern einen 21-Jährigen aus Wallerfangen zu neun Jahren und sechs Monaten Jugendstrafe wegen versuchten Betruges und Raubmordes verurteilt. Er hatte einen LKW-Fahrer (58), der ihm im Auftrag eines Landmaschinenhändlers einen rund 130 000 Euro teuren Traktor auslieferte, in einem Waldstück getötet

Saarbrücken. Die Große Jugendkammer des Landgerichts hat gestern einen 21-Jährigen aus Wallerfangen zu neun Jahren und sechs Monaten Jugendstrafe wegen versuchten Betruges und Raubmordes verurteilt. Er hatte einen LKW-Fahrer (58), der ihm im Auftrag eines Landmaschinenhändlers einen rund 130 000 Euro teuren Traktor auslieferte, in einem Waldstück getötet.Als der Schlepper abgeladen wurde, kam es zu einer Auseinandersetzung, weil der Angeklagte mit einem primitiv gefälschten Scheck der "Volksbank Musterstadt" bezahlen wollte. Der Fahrer stammte aus Nordrhein-Westfalen und war Familienvater. Nach den Feststellungen des Gutachters, Dr. Andreas Schuff, Facharzt für Gerichtsmedizin und wissenschaftlicher Angestellter der Universität des Saarlandes, erlag er durch äußere Verblutung seinen schweren Verletzungen. Gezählt wurden laut Gutachter mindestens drei Axthiebe mit der stupfen Seite, 27 Messerstiche und verschiedene Schnittwunden, die auf Abwehrhandlungen hindeuten.Das Gericht billigte dem Heranwachsenden in seinem Urteil noch Jugendstrafrecht zu, weil seine Reife deutlich verzögert sei. Dies sei durch die Jugendgerichtshilfe und die psychologische Begutachtung erwiesen. Doch könne bei dieser Tat nicht mehr der Erziehungsgedanke des Jugendstrafrechtes im Vordergrund stehen, hier gehe es um einen gerechten Schuldausgleich. Gegen das Urteil kann das Rechtsmittel der Revision eingelegt werden. jht

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